Achtzehntes Kapitel.
&—= E2 (0,98)? + & (0,18)?
& = E2 (0,96 + 0,032)
e = 0,996 E.
Um also bei Vollbelastung den Leistungsfaktor möglichst gleich
der Einheit zu erhalten, ist der Motor derart zu erregen, dass er
bei Leerlauf als Generator betrieben die Netzspannung geben würde.
In Fig. 173 ist angenommen, dass der Motor schwächer erregt
wird, so dass seine im Anker inducirte E.M.K. (wenn bei Leerlauf
gemessen) kleiner als die Netzspannung sein würde. Da wir nun
gesehen haben, dass durch etwas stärkere Erregung die Phasen-
verschiebung auf Null reducirt werden kann, so liegt der Gedanke
nahe, sie durch noch stärkere Erregung negativ zu machen, so dass
der Strom der Spannung voreilen würde. Das ist in der That mög-
lich, wie ein Blick auf Fig. 174 ohne Weiteres zeigt. Hier ist e>E
und 9, ist negativv. Ein übererregter Synchronmotor wirkt also
wie ein Kondensator in Bezug auf das Vorschieben der Stromphase.
Maschinen dieser Art werden benützt, um die durch andere Apparate
bewirkte Phasenverschiebung mehr oder weniger auszugleichen.
112. Der asynchrone Motor.
Bei synchronen Motoren hat das Feld konstante Polarität und
wird wie bei einem Generator durch Gleichstrom erregt. Der Motor
braucht also zwei Stromquellen; die eine liefert Gleichstrom und
dient nur zur Felderregung, die andere liefert ein- oder mehrphasigen
Wechselstrom und liefert die elektrische Leistung, welche im Anker
in mechanische Leistung umgesetzt wird. Nun können wir auch
einen Motor bauen, welcher nur einer Stromquelle bedarf, nämlich
jener, welche ein- oder mehrphasigen Wechselstrom liefert. Wir
wollen zunächst annehmen, dass die Stromquelle mehrphasigen
Wechselstrom liefert und zur Erzeugung eines rotirenden Feldes
dient. Wie ein solcher Fall zu Stande kommt, ist in Fig. 176 er-
läutert. Bevor wir auf eine Beschreibung dieser Figur eingehen,
wollen wir jedoch untersuchen, in welcher Weise ein rotirendes
Feld zur Entwickelung einer mechanischen Leistung verwendet wer-
den kann. Da die Art und Weise der Herstellung des Feldes zu-
nächst nicht in Betracht kommt, so wollen wir annehmen, dass das
Feld durch ein Magnetsystem, wie es Fig. 175 zeigt, erzeugt wird.