115. Theorie des asynchronen Motors. 433
Dieses Feld sei im Vektordiagramm Fig. 178 durch die Strecke
OA dargestellt. Es erzeugt eine E.M.K., deren Vektor nach unten
gerichtet ist und mit dem Stromvektor i, zusammenfällt. Der Strom
inducirt das Feld N, und dieses eine E.M.K. e,, deren Vektor
dem Strom um 90° nacheilt. Es muss deshalb eine gleiche und
entgegengesetzte E.M.K.
aufgedrückt werden, deren Vektor horizontal nach links gerichtet
ist. Der Vektor von N, muss daher vertikal und nach oben ge-
Fig. 178.
richtet sein. Er werde durch die Strecke A B dargestellt. Damit
also das Feld OA wirklich zu Stande kommt, muss durch die Er-
regung, die beide Stromkreise ausüben, dem Anker das Feld OB
aufgedrückt werden. Da die Vektoren der erregenden Kräfte mit
jenen der Feldstärken zusammenfallen, so kann man bei passender
Wahl eines Maassstabes für die erregende Kraft die letztere durch
den Vektor der Feldstärke darstellen. Es würde also O B in diesem
Maassstabe gemessen, nichts anderes sein, als die Resultante der
Erregungen in Anker und Feld, soweit sie sich gegenseitig über-
tragen. Die nicht übertragene Erregung des Ankers ist nun mit
den Ankerwindungen selbst verschlungen und erzeugt das Streu-
Kapp, Dynamomaschinen. 3. Aufl. 28