Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

14, Anziehungskraft von Magneten. 37 
Polschuh $ gegenüberliegenden Ankeroberfläche, so findet eine nach 
rechts gerichtete Anziehung statt, wenn auch die im gleichen Sinne 
gerichtete Abstossung nicht mehr wirkt. Da dies für jedes Theilchen 
der gesammten Ankeroberfläche gilt, welche vom Polschuh $, 5 8, 
umschlossen wird, so erfährt der Anker als Ganzes eine nach rechts 
gerichtete Anziehung. Wenn der Anker genau symmetrisch zum 
Felde angeordnet ist, so hebt die nach links gerichtete Anziehung 
die im entgegengesetzten Sinne wirkende auf, und die Lager er- 
fahren daher keinen seitlichen Druck. 
Ein Druck in der Richtung nach oben oder nach unten kann 
stattfinden, wenn der Anker unsymmetrisch zum Durchmesser NOS 
liegt. Denken wir uns z. B. die obere Hälfte beider Polschuhe 
entfernt, so würde der Anker durch den Nordpol nicht nur nach 
links, sondern auch nach unten gezogen werden, und in ähnlicher 
Weise würde der Südpol nach rechts und nach unten anziehend 
wirken. Die beiden horizontalen Komponenten heben einander auf, 
die beiden vertikalen verstärken sich jedoch und erzeugen einen ab- 
wärts gerichteten Druck auf die Lager, der den vom Gewichte des 
Ankers herrührenden verstärkt. In gleicher Weise, wenn auch in 
schwächerem Grade, muss die geringste Ungleichheit zwischen der 
obern und der untern Hälfte der Polschuhe wirken. Da nun eine 
völlige Symmetrie in jeder Richtung praktisch nicht immer herzu- 
stellen ist, so muss man die mechanischen Kräfte ungefähr abschätzen 
können, die bei mangelhafter Symmetrie auftreten können. 
Wir wollen diesen Gegenstand noch von einem allgemeinern 
Standpunkt aus betrachten. Denken wir uns einen ringförmigen, an 
einer Stelle aufgeschnittenen Magnet, wie ihn Fig. 9 zeigt. Nahezu 
das gesammte von einem solchen Magnet erzeugte Feld liegt in dem 
engen Spalt zwischen den beiden Schnittflächen. Bei einem geraden 
Magnetstabe ist offenbar der Quotient aus der an jedem Polende an- 
gehäuften magnetischen Masse und der Polfläche gleich dem magne- 
tischen Momente dividirt durch das Volumen des Stabes. Dieser 
Quotient wird die Stärke der Magnetisirung genannt. Dass diese 
Definition für gekrümmte Magnete nicht mehr gültig ist, leuchtet 
sofort ein, wenn wir uns einen geraden Magnetstab kreisförmig ge- 
bogen denken, so dass sich die Pole beinahe berühren. Das magne- 
tische Moment, das als Produkt aus Stärke und Entfernung der Pole 
definirt wurde, ist dadurch kleiner geworden, während die auf jedem 
Pole angehäufte magnetische Masse keine Abnahme, vielleicht sogar 
 
	        
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