52 Viertes Kapitel.
die Kraft 2 ri aus; für die Stromstärke 1 ist diese Kraft demnach
gleich 27. Wir können also auch sagen: Durch einen kreisförmigen
Ring von 1 cm Radius aus dümnem Draht fliesst ein Strom von der
Stärke 1, wenn er auf einen Einheitspol, der sich im Mittelpunkt des Kreises
befindet, eine Kraft von 2 mn Dynen ausübt. Die auf die Weise definirte
Einheit der Stromstärke ist von der Technik nicht angenommen,
obwohl sie eine ganz passende Grösse besitzt. Man misst die Strom-
stärken in einer Einheit, die zehnmal kleiner ist, und nennt diese
praktische Einheit das Ampere. Demnach ist ein Strom von 25 Am-
pere gleich einem Strom von 2,5 C.G.S.-Einheiten.
20. Mechanische Kräfte zwischen elektrischen Strömen und
Magneten.
In gewisser Weise haben wir schon in dem vorhergehenden
Paragraphen die. mechanischen Kräfte zwischen Stromleitern und
Magneten betrachtet; es geschah dies hauptsächlich zu dem Zweck,
um die Eigenschaften kennen zu lernen, die das magnetische Feld
eines elektrischen Stromes besitzt. Wir müssen diesen Gegenstand
jetzt mehr vom Standpunkt des Technikers prüfen und die Kräfte
untersuchen, die Stromleiter und physikalische Magnetpole oder mag-
netische Felder auf einander ausüben. Es ist ohne Weiteres klar,
dass bei unsern vorhergehenden Untersuchungen alle Kräfte j. mal
grösser werden, wenn es sich statt des Einheitspols um einen Pol
von der Stärke # handelt. Ferner nimmt die auf den Pol ausgeübte
Kraft im Verhältnis von 1 zu r ab, wenn der Radius des Kreises
r cm statt 1 cm beträgt. Es möge NS in Fig. 17 einen Magnet
von der Polstärke u vorstellen; der Nordpol befinde sich im Mittel-
punkt eines kreisförmigen Drahtringes vom Radius r, der von der
Batterie B den Strom öi empfängt. Der Magnet soll so lang sein, dass
der Einfluss des Stromleiters auf den Südpol zu vernachlässigen ist;
alsdann wird der Nordpol mit der Kraft
2niu
P= (6)
r
nach links getrieben. Nun gehen, wie wir im zweiten Kapitel ge-
sehen haben, von dem Pol Azy Kraftlinien aus. Denken wir uns
also um den Pol eine Kugelfläche vom Radius r beschrieben, so
ist auf dieser die Dichte der Kraftlinien gleich 4 nun:Anr?—uır.