128 Dynamomaschine mit gemischter Wicklung.
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Ist der letztere geöffnet, so geht kein Strom durch die Hauptspulen,
und der Magnetismus der Maschine hängt allein von der erregenden
Kraft der Nebenschlussspulen ab. Wenn die Maschine richtig kon-
struirt ist, so soll dieser Magnetismus eine elektromotorische Kraft
erzeugen, die genau gleich derjenigen ist, die bei allen Stromstärken
des äusseren Kreises bestehen bleiben soll, vorausgesetzt, dass die
Dynamomaschine mit konstanter Geschwindigkeit läuft. Wenn ein
Strom durch den Anker fliesst, so ist die Spannung an den Bürsten
natürlich etwas kleiner als diejenige, welche in den Ankerspulen ent-
steht, weil diese in Folge des Widerstandes und der Selbstinduktion
mit wachsendem Strome immer mehr abnimmt. Um diesen Verlust
zu kompensiren, muss die elektromotorische Kraft grösser werden.
Dieses besorgt der Hauptstrom automatisch durch Vergrösserung der
Feldstärke, indem er den Nebenschlussstrom in der Erregung der
Feldmagnete unterstützt. Bei einer richtig kompoundirten Maschine
reicht die Zunahme des Magnetismus, welche von der Hauptspule
herrührt, grade aus, um die Klemmenspannung bei allen Stromstärken
konstant zu halten. Wir sagen alsdann, die gemischte Wicklung der
Maschine ist für konstante Klemmenspannung richtig bemessen.
Nun sehen wir leicht, dass wir hierin zu weit gehen können,
wenn wir etwas feineren Draht für den Nebenschluss nehmen oder
die Windungszahl der Hauptwicklung vergrössern. Durch die erste
Anordnung wird die Spannung der Maschine zu klein. Im anderen
Falle wird die Wirkung der Hauptstromwicklung die des Neben-
schlusses überwiegen, wenn die Stromstärke eine gewisse Grenze
überschreitet. Die Zunahme der elektromotorischen Kraft leistet
alsdann mehr, als dass sie dem Verlust, welcher durch Widerstand
und Selbstinduktion verursacht wird, das Gleichgewicht hält, und
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die Folge ist, dass die Klemmenspannung steigt, wenn der Strom
wächst. Eine solche überkompoundirte Maschine könnte man des-
halb als Generator benutzen, wenn der Motor eine gewöhnliche
Nebenschlussmaschine ist, und man würde auf diese Weise ein
System der Kraftübertragung bei konstanter Geschwindigkeit erhalten.
Theoretisch betrachtet ist dies ganz richtig, aber in der Praxis
entsteht eine Schwierigkeit, welche davon herrührt, dass die Polarität
einer Kompoundmaschine sich leicht umkehrt, besonders wenn der
Einfluss der Hauptleitung bedeutend grösser ist, als derjenige der
Nebenschlusswicklung. Der Verfasser hat es versucht, ein solches
System der Kraftübertragung mit konstanter Geschwindigkeit einzu-
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