140 Selbstregulirende Motoren.
erzeugt auf diese Weise Bewegung, anstatt derselben entgegenzu-
wirken, wie in dem Falle, wenn die Maschine als Dynamomaschine
benutzt wird. In den direkten Windungen wird die Stromrichtung
ebenfalls umgekehrt, und so eine Schwächung der Feldmagnete be-
wirkt. Man sieht, dass dies genau den Bedingungen entspricht, die
unserer Theorie gemäss nöthig waren, um den Motor sich selbst
reguliren zu lassen, und dass man mit Recht sagen darf, eine
Kompoundmaschine kann entweder als selbstregulirender Generator
oder als selbstregulirender Motor benutzt werden. Es mögen
kleine Unterschiede bei der Wahl des Verhältnisses der Zahl der
direeten Windungen zu der der Nebenschlusswindungen vorhanden
sein, aber das allgemeine Prinzip der Kompoundwickelung ist in
beiden Fällen dasselbe.
Eine Frage von grosser praktischer Bedeutung ist die Beziehung
zwischen dem Gewicht des Motors und seiner maximalen Leistung.
Da seine Leistung am grössten ist, wenn das Feld am schwächsten
ist, ein Motor ohne Selbstregulirung aber jeder Zeit so konstruirt
werden kann, dass er bei höchster Feldstärke auch am meisten leistet,
so muss, wie ohne weiteres einzusehen, der selbstregulirende Motor
für eine gegebene Leistung schwerer sein. Dies ist ohne Zweifel
ein Nachtheil, und es ist zunächst klarzustellen, wie weit etwa der
Vortheil der Selbstregulirung durch das vergrösserte Gewicht bei
gleicher Leistung aufgehoben wird. Unsere Formel für Z setzt uns
in den Stand, die Zunahme an Gewicht ungefähr zu überschlagen.
Die Differenz zwischen dem anfänglichen Werthe von Z und seinem
Minimum hängt ab von dem Produkte wi w,) J.; Je grösser
dies Produkt ist, um so stärker muss, das Feld geschwächt werden,
und um so geringer ist die maximale Leistung, die wir bei einem
gegebenen Gewicht erreichen können. Es ist daher von Wichtig-
keit, das Produkt (w, + w,) J, 80 klein wie möglich zu nehmen,
und da J, als primäre Kraftquelle nicht verringert werden kann,
mit dem Widerstande von Anker und direkter Wicklung möglichst
herunterzugehen. Bei guten Motoren, wie man sie neuerdings baut,
schwankt nun der dem Widerstande dieser Theile entsprechende
Spannungsverlust zwischen 5 und 10°, der Klemmenspannung.
Nehmen wir als Mittelwerth 7°/,, so finden wir, dass das Feld, das
anfangs 1000 Kraftlinien enthielt, bei voller Belastung 930 Kraft-
linien umfassen muss. Wäre der Motor nicht selbstregulirend, so
würde das Feld bei voller Belastung 1000 Kraftlinien umfassen und
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