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Selbstregulirende Motoren. 143
gepasst werden, dass für eine gegebene Belastung das Feld grade die
richtige Stärke hätte, um die normale Geschwindigkeit hervorzu-
bringen. Wenn jetzt die Belastung um einen äusserst geringen Betrag
erhöht wird, so wird die nnmittelbare Folge hiervon sein, dass die
Geschwindigkeit etwas nachlässt, und der Strom in den dünnen
Windungen geschwächt wird. Das Feld wird also auch etwas
schwächer. Hieraus folgt eine weitere Abnahme der Geschwindig-
keit, und damit eine weitere Schwächung des Feldes; dieses Spiel
setzt sich solange fort, bis der Anker still steht. In diesem Augen-
blick wird der magnetisirende Einfluss der direkten Windungen,
der in der entgegengesetzten Richtung wie der der Nebenschluss-
windungen wirkt, allein zur Geltung kommen und den Magnetismus
der Schenkel umkehren. Diese Anordnung hat also das Bestreben,
die Richtung der Bewegung umzukehren, und so bringt eine kleine
Zunahme der Belastung den Anker nicht allein zum Stillstande,
ar rückwärts laufen. Wann diese Rück-
sondern sie lässt ihn sogz
wärtsbewegung eintritt, hängt lediglich von dem Verhältniss der
magnetisirenden Kräfte der beiden gegen einander wirkenden Wick-
lungen ab.
In einer späteren Abhandlung, welche Ayrton und Perry der
Physical Society am 26. Mai 1888 vorlegten, wird behauptet, man
könne die Motoren für konstanten Strom selbstregulirend machen,
indem man die direkten Windungen auf den Feldmagneten ganz
fortlässt und in den Ankerstromkreis eine Accumulatorenbatterie
einschaltet, deren elektromotorische Kraft den Strom verstärkt. So-
weit dem Verfasser bekannt ist, sind praktische Versuche auch mit
diesem System nicht gemacht worden, doch lassen sich gegen das-
selbe ähnliche Einwände erheben, wie gegen die erste Methode.
Motoren für konstante Stromstärke finden ausschliesslich in den
Vereinigten Staaten in Stromkreisen für Bogenlampen Verwendung,
aber alle sind mit einer Vorrichtung ausgerüstet, vermöge derer
bei Aenderung der Belastung entweder die Bürsten verstellt werden,
oder die erregende Kraft verändert wird. Der Versuch, eine Selbst-
regulirung derartiger Motoren ohne Hinzufügung solcher Vorrichtungen
zu bewirken, dürfte sehr wenig Aussicht auf praktischen Erfolg haben.
Eine vom Verfasser ersonnene Anordnung, die die Bedingung
der ‚konstanten Geschwindigkeit etwas besser zu erfüllen scheint, ist
Fig. 67 abgebildet. A ist der. Anker eines Hauptstrommotors und
ist auf derselben Axe mit einem zweiten Anker a einer kleineren