Die Siemens’schen Bleikabel.
die Kabel in trockenen Räumen zur Verwendung, so bietet der ein-
fache Bleimantel hinreichenden Schutz, und sie werden alsdann
ohne jede weitere Umhüllung verlegt. Sollen die Kabel in die Erde
gebettet werden, so tritt die Bleihülle direkt mit der Bodenfeuchtigkeit
in Berührung, und diese würde, besonders wenn noch andere che-
mische Bestandtheile, die das Blei angreifen, zugegen sind, schädlich
auf die Kabel wirken. Sämmtliche Bleikabel, die für Verlegung in
den Erdboden bestimmt sind, erhalten daher eine weitere Umhüllung
aus getheerter Jute. Diese wird zwischen zwei Asphaltlagen gebettet,
von denen die erste direkt auf das Blei aufgetragen ist. Sind
für die in den Boden verlegten Kabel noch mechanische Verletzungen
zu befürchten, die bei der Verlegung oder bei der Vornahme anderer
Arbeiten in ihrer Nachbarschaft vorkommen können, so werden die
asphaltirten Kabel noch durch eine Eisenhülle geschützt. Früher
verwandte man zu diesem Zwecke eine Umspinnung aus FEisendraht,
jetzt werden die Kabel mit zwei Lagen Eisenband von gleichem
die offenen Spalten
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Drall umwunden, sodass die eine Bandeisenlag«
der Umwindungen der unteren Fisenbandspirale deckt. Um das
Risen vor Rost zu schützen, . wird dasselbe nochmals mit einer
Schicht von asphaltirter Jute umgeben. Es sind Proben von derartig
hergestellten Bleikabeln vorhanden, die Jahre lang im Erdboden
lagen, und die in Gegenwart aller möglichen auf das Blei zerstörend
wirkender Stoffe keine Spur von einer Oxydirung desselben oder
von einer Verrottung der Juteumspinnung zeigten.
Ausser diesen Kabeln für einen Stromleiter verfertiet die Firma
Siemens und Halske auch solche, die zugleich die Hin- und Rück-
leitung des Stromes enthalten. Diese sogenannten „koncentrischen
Doppelkabel“ finden namentlich wegen ihrer geringen Selbstinduktion
und Wirkung nach aussen in Wechselstromanlagen Verwendung.
Die innere Leitung enthält entweder einen massiven oder litzen-
förmigen Kupferleiter, die äussere besteht aus einer Anzahl spiral-
förmig und koncentrisch um die [solationsschicht der inneren Leitung
sich legender Kupferdrähte. Die Schutzhülle um diese Kabel
wird je nach der Oertlichkeit, wo sie Verwendung finden, in der-
selben Weise wie bei den einfachen Kabeln hergestellt.
Besondere Sorefalt muss bei der Verlegung der Kabel auf die
Herstellung der Verbindungen zwischen den einzelnen Stücken ver-
wandt werden. Alle Anstrengungen, welche für die Erzielung einer
vollkommenen Isolation bei der Fabrikation der Kabel gemacht sind,