Full text: Elektrische Kraftübertragung

     
270 Die Dynamomaschine der Deutschen Elektrieitäts-Werke. 
sind einer Abhandlung!) von W. Kohlrausch entnommen, auf welche 
als Muster einer eingehenden Dynamomaschinenuntersuchung hier 
verwiesen wird. Die Maschine war mit Kompoundwickelung versehen; 
die Anzahl der Nebenschlusswindungen betrug 2000, der Widerstand 
derselben 21 Ohm, die Anzahl der direkten Windungen war 25, ihr 
Widerstand 0,02 Ohm. Der Ankerkern war 300 mm lang und hatte 
einen Durchmesser von 170 mm; er setzte sich aus 830 scheiben- 
förmigen Blechen zusammen, deren jedes eine Dicke von 0,75 mm 
hatte. Auf dem Anker befanden sich 76 Windungen, von denen je 
zwei zu einer Spule vereinigt waren; der Widerstand der Anker- 
windungen betrug 0,112 Ohm. Das Gesammtgewicht der Maschine 
war etwa 600 kg und der Kraftverbrauch bei voller Belastung 
4,2 P.S. Die Maschine arbeitete bei etwa 37°/, von derjenigen 
Kraftliniendichte, welche der magnetischen Sättigung des angewandten 
Gusseisens entspricht. Die Kompoundirung der Maschine war eine 
vorzügliche; die Schwankungen in der Klemmenspannung betrugen 
nur 2 auf 65 Volt, wenn die Belastung von Null bis zum Maximum 
stieg. 
Die Maschinen dieses Typus finden vielfach als Motoren Ver- 
wendung. Die Umdrehungszahl ist bei konstanter Klemmenspannung 
in Folge der guten Wirkung der Kompoundwicklung bei jeder Be- 
lastung überaus gleichmässig. Auf der Gewerbe- und Industrie-Aus- 
stellung zu Bremen im Jahre 1890 wurden durch Dynamomaschinen 
dieses Systems 15 P.S. auf 250 m Entfernung übertragen; der 
Generator versorgte gleichzeitig die Erzeugungs- und Empfangsstation 
der Kraftübertragung mit elektrischem Licht. 
In jüngster Zeit sind die Deutschen Elektrieitäts- Werke mit 
Maschinen von etwas veränderter Gestalt hervorgetreten, die aus- 
schliesslich als Generatoren Anwendung finden. Fig. 137 zeigt das 
Aeussere einer solchen. Die veränderte Gestalt der die Magnet- 
schenkel verbindenden oberen Platte fällt sofort ins Auge; im 
Innern bietet die Konstruktion der Maschine nichts wesentlich 
neues. Das grösste Modell dieser Maschine ist für eine Leistung 
von 110 V und 500 Am bei 500 Umdrehungen in der Minute 
bestimmt. Bei voller Belastung bedarf sie einer Triebkraft von 
80 P.S., ihr Gesammtgewicht beträgt 5000 kg. 
1) W. Kohlrausch, Beobachtungen zur Theorie der Dynamomaschinen. 
Die Lahmeyer-Maschine. Centralbl. f. Elektrotechnik 1887, 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
    
   
   
   
   
    
   
   
	        
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