Elektrische Aufzüge.
gegen früher verminderte, als zehn Arbeiter den Krahn drehten.
Um Unglücksfälle zu vermeiden, ist ein automatischer Apparat ange-
bracht, welcher den Strom unterbricht, wenn die Belastung 90 t
überschreitet. Der Wirkungsgrad dieses Systems, d.h. das Verhält-
niss der bei Hebung der Last geleisteten Arbeit zu derjenigen, die
zur Bewegung der Dynamomaschine nöthig ist, wurde von Fontaine
zu 380%), bestimmt.
Die elektrische Kraftübertragung wird ferner vielfach zur Ven-
tilation von Bergwerken und Gebäuden benutzt. Elektromotoren
eignen sich gut zum Betriebe von Ventilatoren. Denn da beide mit
hoher Geschwindigkeit laufen, können sie direkt mit einander ge-
kuppelt werden. Eins der ersten Beispiele dieser Art bildet die von
Mathet ausgeführte Anlage in den Gruben von Blanzy. Hier wird
ein Ventilator von 80 em Durchmesser und 30 cm Tiefe, welcher
auf dem Grunde des Schachtes fast 500 m unter der Erde aufge-
stellt ist, direkt von einem Grammeschen Motor betrieben, welcher
seinen Strom von einer ähnlichen oben aufgestellten 10-pferdigen
Maschine erhält. Die Kosten der Anlage betragen, wenn man von
dem transportabelen Motor und Ventilator absieht, 3200 M; und
Mathet schätzt, dass dieselbe Leistung bei einer pneumatischen
Uebertragung 11600 M. gekostet hätte, ganz abgesehen davon, dass
wegen des schlechteren Wirkungsgrades ein grösserer transportabeler
Motor nöthig gewesen wäre.
Unter den später eingerichteten elektrischen Ventilationsanlagen
mag diejenige des Hötel de Ville in Paris erwähnt werden, wo 35
Ventilatoren, von denen ein jeder mit einem kleinen Elektromotor
versehen ist, innerhalb des Gebäudes vertheilt sind. Der Strom
wird durch zwei Grammesche Maschinen, jede mit einer Leistung
von 50 Am und 110 V, geliefert. Je nach Bedarf benutzt man den
einen oder beide Generatoren. Ihre Geschwindigkeit beträgt 1250
Umdrehungen in der Minute, und diejenige der Ventilatoren, deren
Grösse verschieden ist, liegt zwischen 1450 und 1750. Die Strom-
vertheilung findet an einem Schaltbrett statt, sodass alle 35 Venti-
latoren von hieraus überwacht werden können.
Eine ähnliche Anlage wurde kürzlich in der Ecole centrale zu
Paris errichtet. Da hier aber die Ventilatoren mit den Motoren
durch Riemen verbunden sind, so werden die Wärter durch be-
sondere Apparate benachrichtigt, wenn einer der Riemen abgleiten
sollte. Dies geschieht in folgender Weise. In den Stromkreis