Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
92 Viertes Kapitel. 
Forderung zu erfüllen, bestimmen wir zuerst die Beziehung zwischen 
der Anzahl der Kraftlinien und den konstruktiven Daten der Maschine. 
Zu ihnen gehört die erregende Kraft, d.h. das Produkt aus den 
Drahtwindungen des Magnets und dem magnetisirenden Strom, 
welcher durch den Draht fliesst. Man rechnet die erregende Kraft 
gewöhnlich nach Amperewindungen und hat experimentell und theo- 
retisch bewiesen, dass die Art, in welcher das Produkt sich zu- 
sammensetzt, ganz gleichgültig ist. Man kann eine grosse Anzahl 
Windungen von feinem Draht und eine geringe Stromstärke oder 
wenige Windungen dicken Drahts und eine hohe Stromstärke haben: 
die Wirkung ist stets dieselbe, wenn das Produkt aus der Zahl der 
Ampere und der der Windungen gleich ist. Der Versuch zeigt 
ferner, dass die im Anker hervorgerufene elektromotorische Kraft 
für geringe Magnetisirungsgrade der erregenden Kraft X der Feld- 
magnete nahezu proportional ist; und da die elektromotorische Kraft 
und die Feldstärke 2 immer proportional sind, so ist in diesen Fällen 
z auch proportional X. Wir können diese Beziehung dadurch mathe- 
matisch darstellen, dass wir den Begriff des magnetischen Widerstandes 
einführen. Hiernach giebt es in jedem magnetischen Kreise eine 
passive Kraft, welche sich der Entstehung von Kraftlinien widersetzt, 
und die Anzahl von Kraftlinien, welche hervorgerufen wird, ist gleich 
dem Quotienten aus magnetisirender Kraft und magnetischem Wider- 
stande. Wenn wir den letzteren mit AR bezeichnen, so haben wir 
X 
2 — 
x 
Diese Formel ist streng richtig, wenn es uns gelingt, für jeden 
Magnetisirungsgrad den magnetischen Widerstand zu bestimmen. 
Für geringe Grade der Magnetisirung ist der Widerstand nahezu 
konstant, und in diesen Fällen existirt eine einfache Proportionalität 
zwischen 2 und X; für höhere Magnetisirungsgrade wächst der 
Widerstand, und die Beziehung zwischen z und X wird komplicirter. 
Zuletzt erreicht man eine Grenze, über welche hinaus wir die Feld- 
stärke nicht mehr vergrössern können. In diesem Falle ist der 
magnetische Widerstand unendlich gross geworden: man sagt als- 
dann, der Magnet ist gesättigt. 
Die Beziehungen, die zwischen der magnetisirenden Kraft und 
dem magnetischen Moment bestehen, sind für den Fall von Stab- 
 
	        
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