94 Viertes Kapitel.
möglich, Formeln für die Feldstärke aufzustellen, die für praktische
Zwecke hinreichend genau sind.
Es mögen in Fig. 52 eine Reihe keilförmiger und sehr kurzer
Magnete M,, M, . . . so zusammengesetzt sein, dass sie sich mit
entgegengesetzten Polflächen berühren und einen kontinuirlichen Ring
bilden, der nur durch den Luftzwischenraum ABA, 5, unterbrochen
ist. Es gehen alsdann Kraftlinien durch diesen Zwischenraum, und
es entsteht eine elektromotorische Kraft, wenn man einen oder
mehrere Leiter so bewegt, dass die Kraftlinien geschnitten werden.
Es möge die Polfläche jedes Elementarmagnets gleich 5 sein, und
die Dichtigkeit der magnetischen Masse, welche wir uns über die
Polfläche vertheilt denken, gleich »; alsdann ist &S die Stärke jeder
Polfläche. Nach der Ampere’schen Theorie kann jeder Elementar-
Fig. 52.
magnet durch eine magnetische Doppelfläche (Seite 27) ersetzt
werden; diese ist äquivalent einem geschlossenen Stromkreis, in dem
ein Strom fliesst, dessen Stärke multiplieirt mit der eingeschlossenen
Fläche dem magnetischen Moment des Elementarmagnets gleich ist.
Denken wir uns nun die Magnete durch Drahtspulen oder Solenoide
ersetzt, so können wir, ohne einen merklichen Fehler zu begehen,
jede Drahtwindung der Spule als einen in sich geschlossenen Strom-
kreis betrachten, und wenn wir y solcher Windungen haben und die
Stromstärke gleich J ist, so ist das gesammte magnetische Moment
in absolutem Maasse gleich vJS. Da sich die Polflächen mit Aus-
nahme der beiden Endflächen AB und A, B, berühren und keine
Wirkung in die Ferne ausüben können, so wird das gesammte
magnetische Moment der Reihe von Elementarmagneten durch das
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