Magnetisirungskurve. 101
Durch Addition der einzelnen Werthe finden wir die gesammte
erregende Kraft, die dazu nöthig ist, den gegebenen Induktionsfluss
im Anker hervorzurufen. In dieser Weise fahren wir fort, indem wir
verschiedene brauchbare Werthe für den Induktionsfluss des Ankers
annehmen und dafür die entsprechende gesammte erregende Kraft
bestimmen. Tragen wir diese Werthe auf (z, als Ordinate und Xw
als Abscisse), so erhalten wir die Magnetisirungskurve für die be-
treffende Maschine. Wird umgekehrt die Konstruktion einer Maschine
verlangt, die eine bestimmte Magnetisirungskurve besitzt, so gehen
wir von einer vorläufigen Konstruktion aus und untersuchen, welche
Za
72000000
9000000
3000000
70000 ‚30000 40000 50000
‚Ampnerewindungen —
Fig. 56.
Aenderungen an den Dimensionen und an der Wicklung anzubringen
sind, damit das gewünschte Resultat erreicht wird. Fig. 56 stellt
mum bedeutet, welches ® im Zustande der Sättigung annimmt. Hieraus
liessen sich ziemlich genaue Resultate für das Magnetisirungsgebiet der
Dynamomaschinen ableiten. Ferner war die Methode insofern bequem, als
die Fabrikanten früher nicht die nöthigen Hülfsmittel besassen, um die
Magnetisirungskurve der zur Anwendung gelangenden Eisensorten zu be-
stimmen, die Sättigungsgrenze dagegen leicht durch einen Versuch mit
fertigen Maschinen gefunden werden konnte. Da es jetzt Instrumente
giebt, mittelst denen auch der Techniker leicht und sicher die magnetische
Untersuchung von Eisensorten ausführen kann, so ist die genaue Kon-
struktionsmethode mit Hülfe der vorher bestimmten Magnetisirungskurve
allgemein gebräuchlich geworden.