Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
160 Sechstes Kapitel. 
einigen Jabren hatte der Verfasser Gelegenheit, die Richtigkeit 
dieser Theorie zu prüfen. Er benutzte die elektrische Kraftüber- 
tragung, um die Modellwerkstätte einer Maschinenfabrik mit Kraft 
zu versorgen; diese war so gelegen, dass sie durch mechanische 
Uebertragung nicht erreicht werden konnte. Die für die Holz- 
bearbeitungs-Maschinen einschliesslich der Band- und Kreissägen 
nöthige Kraft war in dieser Werkstätte natürlich zu verschiedenen 
Zeiten äusserst verschieden, und es war von der grössten Wichtig- 
keit, die Hauptwelle, von der die einzelnen Werkzeugmaschinen durch 
Riemen betrieben wurden, ‚auf konstanter Umdrehungsgesch windig- 
keit zu halten. Dies wurde durch die soeben beschriebene Methode 
erreicht. Der Generator war eine Bürgin’sche Dynamomaschine, 
die von der Hauptmaschine in einem andern Theile der Fabrik mit 
konstanter Geschwindigkeit angetrieben wurde; der Motor war gleich- 
falls eine Bürgin’sche Dynamomaschine, aber für niedrigere Span- 
nung gewickelt. Der Unterschied zwischen den beiden Charakteristiken 
OE und Oe (Fig. 69) war bedeutend, und um zwei Punkte C, und 
C zu finden, für die die Bedingung CA=BD galt, musste die 
Neigung der Graden OR durch Einschaltung eines Widerstandes in 
den Stromkreis vergrössert werden. 
Diese Einrichtung brachte allerdings einen kleinen Energiever- 
lust mit sich, aber sie war keineswegs ein Fehler des Systems. E 
lag dies einfach daran, dass man gezwungen war, zwei zufällig vor- 
räthige Dynamomaschinen zu benutzen. Wenn die Maschinen eigens 
zu diesem Zweck konstruirt wären, hätte man keinen Widerstand 
einzuschalten brauchen. 
In den letzten Jahren ist diese Methode, bei elektrischen Kraft- 
übertragungen die Geschwindigkeit des Motors konstant zu halten, 
sehr häufig von C. E. L. Brown in verschiedenen Anlagen der 
Maschinenfabrik Oerlikon angewandt worden. Durch sorgfältige Kon- 
struktion der Dynamomaschinen hat es Brown erreicht, dass die 
grössten Schwankungen des Motors bei Leerlauf und voller Belastung 
nur 20), betragen. 
Gleich gute Erfolge hat kürzlich in dieser Hinsicht auch v.Dolivo- 
Dobrowolsky bei einer Kraftübertragungsanlage in den Werkstätten 
der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft zu Berlin erzielt. Die 
Selbstregulirung ist hier bei den grössten Schwankungen in der 
Belastung so vollkommen, dass sie als bester Beweis für die Richtig- 
keit der oben ausgeführten Theorie dienen kann. Die Anlage be- 
an 
  
 
	        
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