Drei-Strommesser-Methode. 181
üben. Die Bänder müssen hinreichend dimensionirt sein, damit man
einen starken Strom hindurchschieken kann, ohne sie zu sehr zu
erwärmen; ferner ist es zweckmässig, eine Legirung mit geringem
Temperaturko£fficienten zu wählen.
Handelt es sich darum, die von einer Maschine abgegebene
Energie zu bestimmen, so führt schon eine einfachere Methode zum
Ziel. Man schliesst die Maschine einfach durch einen induktions-
losen Widerstand und misst diesen und die Stärke des ihn durch-
fliessenden Stromes. Die Leistung ergiebt sich dann, wenn man
das Quadrat der Stromstärke mit dem Widerstande multiplicirt.
Diese Methode eignet sich besonders für die Werkstatt, wenn man
eine Maschine nach der Herstellung untersuchen will. Sie mag auch
häufig dort von Nutzen sein, wo die Maschine schon installirt ist.
Doch hat diese Messungsart alsdann grosse Unbequemlichkeiten im
Gefolge, da sie grosse, genau gemessene Widerstände nöthig macht.
Ganz unbrauchbar ist sie aber überall da, wo die zu messende elek-
trische Energie der Maschine zugeführt wird, diese also als Motor
dient.
In solchen Fällen kann man sich noch einer andern Methode
bedienen, wozu man einen Leistungsmesser ( Wattmeter) braucht. Dies
Instrument ist ebenso konstruirt wie ein gewöhnliches Gleichstrom-
dynamometer, bei dem der zu messende Strom beide Spulen hinter-
einander durchläuft; in unserm Falle durchfliesst jedoch der Strom,
dessen Energie gemessen werden soll, nur die eine der beiden Spulen,
während die andere im Nebenschluss zu dem zu untersuchenden
Apparat liegt. Nöthigenfalls schaltet man noch einen Widerstand
in den Stromkreis dieser Spule.
Durchfliesst ein Wechselstrom ein Dynamometer, so ändert sich
die Stromrichtung immer gleichzeitig in beiden Spulen; in Folge dessen
hat die Kraft, mit der die bewegliche Spule abgelenkt wird, stets
dieselbe Richtung. Die Intensität der Kraft, die in jedem Augen-
blick dem Quadrat der Stromstärke proportional ist, wechselt jedoch
2Nmal in einer Sekunde zwischen Null und dem Maximum. Be-
sässe die Spule keine Masse, so würde sie unter dem Einfluss des
Stromes in Schwingungen gerathen. Da jedoch die Masse der Spule
im Verhältnis zu der darauf wirkenden Kraft sehr gross ist und
diese sehr schnell oscillirt, so erfährt die bewegliche Spule eine
konstante Ablenkung, wie es auch unter dem Einfluss eines Gleich-
stroms geschieht.