Full text: Elektrische Kraftübertragung

Idealer Motor. 241 
Motors konstant wird, oder wir arbeiten bei konstanter Spannung 
des zugeführten Stromes, was ein konstantes resultirendes Fell zur 
Folge hat. Hierauf gehen wir zu einem wirklichen Motor über, wie 
er in der Praxis benutzt wird. In einem solchen tritt magnetische 
Streuung auf, und finden verschiedene andere Verluste statt. Führt 
man deshalb einem derartigen Motor Ströme konstanter Spannung 
zu, so ist die resultirende Feldstärke nicht mehr konstant, sondern 
nimmt mit zunehmender Belastung ab. Die Betriebsbedingungen 
eines solchen Motors liegen daher ungefähr in der Mitte zwischen 
denen, die für die beiden zuerst behandelten idealen Fälle gelten. 
Bei der Behandlung des idealen Motors, dem ein Strom von 
konstanter Stärke zugeführt wird, gehen wir auf unsere ursprüng- 
liche Vorstellung zurück, nach der der Anker durch einen Riemen 
rückwärts getrieben wird, während das primäre Feld konstant und 
fest im Raum ist. Es muss alsdann die dem Riemen zugeführte 
tangentiale Kraft dem Produkt aus OB und O/„ proportional sein. 
Da letztere wieder OA proportional ist, so bildet 0OAX OB oder 
der Inhalt des Dreiecks OCB ein Maass für die Zugkraft des Riemens. 
Die elektromotorische Kraft und die Stromstärke jedes Ankerleiters, 
sowie die gesammte Anzahl der Amperewindungen (OI.) des Ankers 
sind sämmtlich der Umdrehungsgeschwindigkeit und der Stärke des 
vesultirenden Feldes proportional. Wir haben demnach 
O1,—KN»OB, 
wo K eine Konstante bedeutet, die von der Konstruktion der Ma- 
schine abhängt. 
Was wird nun eintreten, wenn wir bei konstanter erregender 
Kraft (O1,) des Feldes die Riemengeschwindigkeit vergrössern oder 
verringern, sodass sich N in weiten Grenzen ändert? Es ist zu be- 
denken, dass für kleine Werthe von N die Maschine, als Motor mit 
einer Geschwindigkeit läuft, die nahezu einer synchronen Bewegung 
der beiden Felder entspricht. Ist N gross, aber kleiner als: N,, so 
würde die Maschine als Motor langsam laufen; ist N=N,, so ent- 
spricht dies dem Angehen des Motors. Gerade dieser letzte Fall ist 
von grosser Bedeutung für die Konstruktion solcher Maschinen, deren 
Hauptvorzug den gewöhnlichen synchronen Wechselstrommotoren 
gegenüber darin besteht, unter Belastung anzugehen. 
Wenn die Felderregung konstant gehalten wird, so behält das 
primäre Feld stets seine Stärke bei, ändert jedoch seine Richtung 
Kapp, Elektr. Kraftübertragung, 2. Aufl. 16 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.