290 Elftes Kapitel.
und der jährlichen Kosten des Energieverlustes ein Minimum wird.
Dieser Querschnitt muss daher gewählt werden, da er auf die
Dauer der billigste ist.
Die Bestimmung dieses günstigsten Leitungsquerschnittes ist
etwas verwickelt und muss für jeden einzelnen Fall besonders durch-
geführt werden. Dabei ist Folgendes zu berücksichtigen: 1. der
Zinsfuss, der für das Anlagekapital anzusetzen ist; 2. die Kosten
einer Pferdekraftstunde an den Klemmen des Motors; 3. die Zahl
der Stunden im Jahre, in denen die Energie zu leisten ist; 4. die
Kosten der Gewichtseinheit des Leitungsmaterials; 5. die Kosten der
Isolation; 6. die Kosten der Träger bei einer oberirdischen oder die
der Gräben für eine unterirdische Leitung; 7. die Kosten der Arbeit
für Verlegung.
Wenn es erlaubt ist, das Anlagekapital dem Gesammtgewicht
des Leitungsmaterials proportional zu setzen, so gilt für eine gegebene
Leitung die Beziehung
pK=cgp,
wo K die Gesammtkosten der Leitung, g ihren Querschnitt, p den
jährlichen Zinsfuss und c eine Konstante bezeichnet. Nun ist der
Widerstand der Leitung ihrem Querschnitt qg umgekehrt proportional,
und der Energieverlust ist gleich diesem Widerstande multiplieirt
mit dem Quadrat der Stromstärke. DBezeichnet k die Kosten einer
Pferdekraftstunde an den Klemmen der Dynamomaschine und ? die
Zahl der Stunden im Jahre, während der der Strom i fliesst — es
soll immer der volle Strom geliefert werden —, dann sind die
jährlichen Kosten für den Energieverlust
a
T
ve
kti,
wo a eine Konstante bezeichnet. Die Gesammtkosten des Betriebes
werden ein Minimum sein, wenn
dKp av. ; 0
dq do
ist. Dies ergiebt
arte
cPp= ——,
2
also