Phasenregler. 303
Kraft, bei der im Falle einer Kraftübertragung der Strom in den
Motor eintritt, und OI die Stromstärke. Das Diagramm bezieht
sich natürlich nur auf einen der Ströme. Man sieht, dass die
Phasenverschiebung unter keinen Umständen Null werden kann, ob-
gleich sie in Wirklichkeit gewöhnlich bedeutend kleiner ist, als wir
sie im Diagramm der grössern Deutlichkeit halber dargestellt haben.
Die Strecken O/und OE sind in Fig. 121 wiedergegeben. OJ möge
den Strom darstellen, der in der Leitung fliesst, und O],, die Pro-
jektion von OI auf OE, die Komponente, die Arbeit leistet. Es
handelt sich nun darum, den Strom in der Leitung zu verringern,
ohne die Arbeitsbedingungen des Motors zu ändern. Zu diesem
Zweck schaltet vonDobrowolsky parallel zum Motor eine Wechsel-
strommaschine, die so erregt wird, dass sie eine elektromotorische
Fig. 121.
Kraft von höherm Betrage als die zugeführte liefert. Der Strom,
den eine solche Maschine beim Leerlauf verbraucht, eilt der elektro-
motorischen Kraft voran und kann bei richtiger Wahl der Verhält-
nisse das Zurückbleiben des Motorstromes genau ausgleichen, sodass
Stromstärke und Spannung in der Leitung in gleicher Phase sind.
In dem Diagramm stellt EEy, die elektromotorische Kraft des Phasen-
reglers dar, die im Verein mit der zugeführten elektromotorischen
Kraft OE die resultirende OE, liefert. Der letztern entspricht die
Stromstärke OJ,, die zum Betriebe des Phasenreglers erforderlich ist.
Die Resultirende dieses Stromes und des Motorstromes OI wird
durch die Strecke OJ, dargestellt; es ist dies der Strom, der in
Wirklichkeit in der Leitung fliesst. Der Strom des Phasenreglers
ist sehr klein im Vergleich zum Motorstrom und beträgt nur 2 bis
30, desselben; in der Zeichnung ist er der Deutlichkeit halber