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Absolutes Maasssystem.
die Einheit der Geschwindigkeit ein Centimeter in der Sekunde ist,
die der Beschleunigung ein Geschwindigkeitszuwachs von einem Centi-
meter in der Sekunde, und da mechanische Kräfte durch das Pro-
dukt von Masse und Beschleunigung gemessen werden, so definiren
wir die Einheit der mechanischen Kraft, die Dyne, als diejenige Kraft,
welche auf die Masse von einem Gramm eine Sekunde lang wirkend,
dieser eine Geschwindigkeit (oder Beschleunigung seiner Geschwindig-
keit) von einem Centimeter in der Sekunde ertheilt. Die mechanische
Energie, welche durch die Kraft von einer Dyne auf dem Wege von
einem Öentimeter hervorgerufen wird, ist die Einheit der Energie
und wird das. Erg genannt.
Nachdem wir diese fundamentalen und die daraus abgeleiteten
Einheiten angenommen haben, können wir dazu übergehen, die Ein-
heiten für die Kraftlinien und für die Stärke des magnetischen Feldes
festzulegen. Wir sagen, die Kraftlinie hat die Stärke Eins, wenn
ein auf sie gebrachter Einheitspol mit der Kraft einer Dyne sich
längs derselben fortbewegt. Die Einheit der magnetischen Feldstärke
herrscht dort, wo auf den Einheitspol die Kraft einer Dyne wirkt.
Wenn wir durch den Versuch finden, dass die gleiche Kraft an
allen Punkten eines gewissen Theiles des Feldes herrscht (wie es
bei dem magnetischen Felde der Erde innerhalb gewisser Grenzen
der Fall ist), so sagen wir, dass dieser besondere Theil des Feldes
von gleichförmig magnetischer Stärke ist, und sehen alle Kraftlinien
als gerade, parallel und gleich weit von einander entfernt an. Ein
gleichförmiges magnetisches Feld von der Einheit der Stärke ist deshalb
ein solches, wo jedes Quadratcentimeter des Querschnittes recht-
winklig von einer einzigen Kraftlinie geschnitten wird.
Wir können nun die Zahl der Einheiten von Kraftlinien be-
stimmen, die von einem freien Einheitspol ausgehen. Vorher sind
jedoch einige Erklärungen erforderlich, die sich auf den Begriff eines
freien Magnetpols beziehen. Wie oben gezeigt, lassen sich Magnete
dadurch herstellen, dass man ihre Moleküle in ununterbrochenen
Ketten anordnet. Hierbei werden gleiche Mengen magnetischer Massen
entgegengesetzten Zeichens an den Polen des Magnets hervorge-
rufen. Der Versuch lehrt, dass es physikalisch unmöglich ist, einen
Magnet mit nur einem Pol zu erzeugen und dass deshalb ein freier
Magnetpol in der Natur nicht existiren kann. Aber wir können
einen freien Pol angenähert herstellen, wenn wir den Magnet ver-
hältnismässig lang machen. Alsdann macht sich nur der magnetische