Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
818 Zwölftes Kapitel. 
gebildet. Diese Anordnung ist nur durch die Wahl von Gusseisen 
als Material für den Kollektor möglich geworden, da dies eine 
grössere Festigkeit als das sonst gebräuchliche Kupfer besitzt. Sie 
hat ausserdem den Vortheil, dass etwa von den Bürsten sich los- 
lösende Kupfertheilchen keinen Kurzschluss zwischen benachbarten 
Segmenten bilden können, sondern durch die Centrifugalkraft aus 
den Luftzwischenräumen herausgeschleudert werden. Die Maschinen 
sind in grosser Anzahl gebaut, jedoch schon von einem neuern 
Modell übertroffen, bei welchem die Polschuhe nicht abgeflacht sind, 
Ferner ist hier der Querschnitt der Magnetschenkel nicht rund, 
sondern fast halbkreisförmig, wobei die ebene Fläche jedes Schenkels 
nach Innen, die gewölbte nach Aussen liegt. 
Für grosse Kraftleistungen, speciell für direkten Antrieb, baut 
die Firma Siemens & Halske schon seit dem Jahre 1887 Innen- 
polmaschinen. Sie sind in den Berliner Beleuchtungscentralen mehr- 
fach in Gebrauch und dort mit der Dampfmaschine direkt gekuppelt. 
Fig. 138 zeigt zwei vertikale Querschnitte; der eine verläuft in der 
Richtung der Achse, der andere senkrecht dazu. Die Achse der 
Dampfmaschine ist bis zu einem dritten in der Figur abgebildeten 
Lager geführt, und auf dem verlängerten Theil derselben ist der 
Anker mit Hülfe dreier um 120° versetzter Keile befestigt. 
Das gusseiserne Sechskant, welches die sechs Feldmagnete trägt, 
ist mit seinen angegossenen Flanschen an den mittlern kräftig ge- 
stalteten Lagerbock angeschraubt; in der Mitte ist es ausgehöhlt, 
um für die Welle und die Nabe des Ankers den nöthigen Platz zu 
lassen. Die schmiedeeisernen Schenkel haben quadratischen, an den 
Ecken abgerundeten Querschnitt, sind mit ihren sorgfältig abge- 
frästen Flächen an dem Sechskant verschraubt und mit schmiede- 
eisernen Polschuhen versehen. Die Wicklung der Schenkel ist auf 
besondern Holzkästen angebracht, die nach Entfernung der Polschuhe 
leicht abgezogen werden können. 
Der Ankerkern ist aus Eisenblechsegmenten gebildet, welche mit 
versetzten Stössen auf einander geschichtet und durch Papier von 
einander isolirt sind. Sie werden durch zwanzig vom Ankereisen 
isolirte Rothgussbolzen zusammengehalten und getragen, welche wie- 
der in die Speichen des gusseisernen Ankersterns eingepasst sind. 
Letzterer besteht aus einer kräftigen Nabe und zwanzig durch Rippen 
versteiften Speichen mit grossen endständigen Augen. Die Anker- 
wicklung ist aus Flachkupferstäben hergestellt, welche in der Regel
	        
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