Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
Kapp’sche Dynamomaschinen. 329 
Gelegenheit Verwendung fand, war für eine Maximalleistung von 
100 P bei 600 Umdrehungen gebaut. Er bestand aus einem ring- 
förmigen, festen äussern und einem rotirenden, cylindrischen innern 
Theil. Letzterem wurde mittels dreier auf der Achse angebrachter 
Schleifringe der Strom zugeführt. Beide Theile waren aus ring- 
förmigen Blechscheiben zusammengesetzt, die durch Papier getrennt 
und von Kupferstäben durchsetzt waren. Beim feststehenden Ringe 
sind diese Stäbe an den Stirnflächen des Ringes kurz geschlossen, 
beim Anker sind sie zu drei Stromkreisen verbunden. Von jedem 
dieser Kreise ist ein Ende zu einem der Schleifringe geführt, während 
die drei andern Enden mit einander verbunden sind. 
Man wählte diese Anordnung mit den Schleifringen, um durch 
Zuschalten von Widerstand in die drei Kreise des Ankers die Zug- 
kraft des Motors beim Anpgehen erhöhen zu können. Da aber gerade 
ein Vortheil der Drehstrommotoren darin liegt, dass sie keine Schleif- 
ringe nöthig haben, ist man neuerdings zu einer andern Konstruktion 
übergegangen, die Fig. 146 darstellt. Der Strom wird hier dem 
festen, mit Draht bewickelten äussern Ringe zugeführt. Der Anker 
ist an der Peripherie von Kupferstäben durchsetzt, die an seinen 
Stirndächen kurz geschlossen sind. Ein derartiger Motor für 50 P 
war auf der Ausstellung in Chicago zu sehen. An Stelle der Draht- 
windungen auf dem Magnetringe besitzt er Kupferstäbe, die so 
unter einander verbunden sind, dass ein achtpoliges Drehfeld ent- 
steht. Er verbraucht in jedem Kreise 280 A bei 60 V und hat 
einen Wirkungsgrad von 90 bis 93 %,. Bei 100 Stromwechseln in 
der Sekunde macht er 725 Umdrehungen in der Minute. Sein Ge- 
wicht beträgt 1200 kg. 
Kapp’sche Dynamomaschinen. — Eine der ältesten Formen von 
den Dynamomaschinen des Verfassers, wie sie von Allen & Co. 
besonders für Schiffsbeleuchtung gebaut wurden, stellt Fig. 147 dar. 
Der Typus ist so bekannt, dass er keiner besondern Beschreibung 
bedarf. Für Centralen und Kraftübertragungen haben Johnson und 
Phillips eine multipolare Form gewählt, wie sie Fig. 148 darstellt. 
Diese Dynamomaschine wird von einer Davy-Taxman’schen Dampf- 
maschine mit dreifacher Expansion angetrieben, die 120 Umdrehungen 
in der Minute macht. Die Leistung beträgt 130 Kilowatt, und zwar 
500 A bei 260 V. Das Feld des Trommelankers besitzt acht Pole. 
Eine vierpolige Maschine derselben Art, die eine elektrische Militär- 
bahn mit Strom versorgt, leistet 47 Kilowatt bei 450 V und 200 Um- 
 
	        
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