50 Zweites Kapitel.
sein. Wenn wir die Winkel der Kurbel von irgend einer Lage aus
zählen, z. B. von ihrer vertikalen ‚Stellung aus, und dieselben als
Abseissen, die elektromotorischen Kräfte als Ordinaten auftragen, so
erhalten wir eine graphische Darstellung für die Beziehung zwischen
diesen beiden Grössen. In einem gleichförmigen Felde, wo die elek-
tromotorische Kraft nur von der Geschwindigkeit des Schlittens in
der Richtung senkrecht zu den Kraftlinien abhängt, aber nicht von
seiner Lage in dem Felde, ist die elektromotorische Kraft offenbar
dem Sinus des Kurbelwinkels proportional und wird durch die
Gleichung
E=Fdo sin «
dargestellt, wo » die Geschwindigkeit des Drahtes, «& der Kurbel-
winkel, d die Länge des Leiters und F die Feldstärke bedeutet.
Man sieht, dass E=0, für a=0 und @a—=180° ist, während Z für
a— 90° oder «= —90° seinen grössten numerischen Werth erreicht,
der je nach dem Vorzeichen von a entweder positiv oder negativ
ist. Dreht man die Kurbel in der durch den Pfeil angegebenen
Richtung, so verlässt der Strom die Maschine an der Kontaktfeder B,,
wenn die Kurbel rechts von der senkrechten Mittellinie sich befindet;
er fliesst von D, durch den äussern Kreis und tritt bei B, in die
Maschine ein, wenn die Kurbel sich links von der vertikalen Mittel-
linie befindet. Es sei n die Anzahl der Umdrehungen in der Minute,
also. 2rr=o die Geschwindigkeit des Drahtes; alsdann ist das
Maximum der elektromotorischen Kraft, abgesehen vom Vorzeichen,
durch folgende Formel gegeben:
E=Fdr,2 ar.
Nun ist 2rd die Fläche, welche durch Projektion sämmtlicher Lagen
des Drahtes auf eine zu den Kraftlinien senkrechte Ebene erhalten
wird, und 2rdF die Zahl der Kraftlinien, welche durch diese Fläche
hindurchgehen; setzen wir dieselbe gleich z, so finden wir für das
Maximum der elektromotorischen Kraft den Ausdruck:
Rn
E— Er Se SS ae ee
760 e
Während einer halben Umdrehung wächst die elektromotorische
Kraft von Null bis zu ihrem Maximum und nimmt alsdann wieder
bis Null ab.