IV Vorwort. 
zur Verfügung steht, so musste der theoretische Theil des 
Buches auf Kosten des beschreibenden bevorzugt werden. 
Ferner ist auch kein Bedarf für ein Buch, welches das ganze 
grosse Gebiet der elektrischen Kraftübertragung behandelt, in 
der Praxis vorhanden, die bekanntlich stets auf Specialisirung 
der einzelnen Gebiete drängt. Zuletzt war es auch der Wunsch 
des Verfassers, in dieser Auflage Platz für die Behandlung der 
Mehrphasenströme zu gewinnen, deren Bedeutung bis jetzt, 
namentlich in England, noch nicht hinreichend gewürdigt ist. 
In Folge dessen ist es freilich nothwendig geworden, mehr 
als die Hälfte des Buches neu zu schreiben und dafür einen 
entsprechenden Theil der alten Auflage, wie die historische 
Entwicklung der Kraftübertragung, die Beschreibung verschie- 
dener Anlagen, die Vergleichung der elektrischen Uebertragung 
mit andern Systemen, die unterirdischen Kabel, die elektrischen 
Strassenbahnen und die Telephonleitungen, wegzulassen. Für 
das Studium der elektrischen Bahnen muss auf die Werke von 
Reckenzaun, sowie von Crosby und Bell, für die Belehrung 
über elektrische Untergrundbahnen auf das werthvolle Buch 
von Russell verwiesen werden. Die Beschreibung moderner 
Kraftübertragungsanlagen ist auch nur kurz ausgefallen. Der 
Leser wird aber dieses Kapitel leicht mit Hülfe der technischen 
Zeitschriften und den Ausstellungsberichten ergänzen können. 
Die Theorie der Gleichstrommaschinen ist etwas erweitert 
und die der Wechselstrom- und Mehrphasenmaschinen neu hin- 
zugekommen, bei deren Behandlung überall, wo es anging, 
graphische Methoden angewandt sind. Denn der Praktiker 
zieht diese sicher den komplieirten mathematischen Formeln 
vor. Das Kapitel, das sich mit der Leitung beschäftigt, ist 
vergrössert, besonders der Abschnitt über das Gesetz des 
passendsten Querschnitts. Die Beschreibung der Generatoren 
und Motoren am Schlusse des Buches umfasst nicht alle 
Maschinen der besten Fabrikanten; sie giebt nur eine Samm- 
lung von Typen, nach denen sich der Leser ein Bild von der 
allgemeinen Konstruktion der bei der Kraftübertragung be- 
nutzten Maschinen machen kann.