Full text: Elektrische Kraftübertragung

Elektromotorische Kraft des Ankers. 69 
welche von einem Pol ausgehen und in eine Hälfte des Anker- 
umfangs eintreten, so ist die mittlere elektromotorische Kraft, die in 
jedem Draht entsteht, nach Gleichung (2) 
N 
E, En 22 60 . 
Da !/), vo Drähte zeitweilig hintereinander geschaltet sind, so 
ist die mittlere elektromotorische Kraft des Ankers 
N 
Rs a Sr. (A) 
Man kann einwenden, dass dieser Ausdruck, der auf Gleichung (2) 
beruht, nur dann gilt, wenn die Bedingung, unter der er abgeleitet 
wurde, bei der Dynamomaschine erfüllt ist. Diese Bedingung bestand 
darin, dass das Feld in dem vom Anker eingenommenen Raume voll- 
ständig gleichförmig ist. In Wirklichkeit ist das niemals der Fall, 
und die genaue Vertheilung ist nicht genau bekannt. Man könnte 
deshalb daran zweifeln, ob Gleichung (4) streng richtig ist in dem 
Falle, wo die Feldstärke nicht gleichförmig, sondern in verschiedenen 
Theilen des Feldes verschieden ist, Es ist daher wünschenswerth, 
die Formel für die elektromotorische Kraft unter der Voraussetzung 
abzuleiten, dass die Feldstärke in einem beliebigen Punkte des 
Ankerumfangs eine Funktion des Winkels « ist, welchen der Radius 
dieses Punktes mit der neutralen Linie bildet. Wie diese Funktion 
beschaffen ist, vermögen wir nicht zu sagen; es ist auch nicht noth- 
wendig, dass wir sie definiren können. Wir machen nur die einzige 
Annahme, dass sich die Feldstärke nicht plötzlich, sondern stetig 
von Punkt zu Punkt ändert. Wir nehmen ferner an, dass die An- 
zahl der Drähte auf dem Anker gross und mithin ihr Winkelabstand 
Aa sehr klein ist, und zwar so klein, dass die Feldstärke innerhalb 
dieses Winkelraums als konstant angesehen werden kann. Da die 
elektromotorische Kraft, welche in den Drähten entsteht, ihrer Ge- 
schwindigkeit proportional ist, so genügt es, sie für eine bestimmte 
Geschwindigkeit zu bestimmen; will man sie für eine andere Ge- 
schwindigkeit berechnen, so kann man sie dadurch erhalten, dass 
man den vorher gefundenen Werth mit dem Verhältnis der beiden 
Geschwindigkeiten multiplieirt. Im vorliegenden Falle nehmen wir 
als eine passende Geschwindigkeit diejenige an, die jeden Draht am 
 
	        
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