Statische, dynamische und motorische Charakteristik. rl
Ankers genau in der Mitte zwischen den Hauptpolen der Feldmag-
nete entstehen und würden diese weder verstärken, noch schwächen.
Aber die Bürsten müssen aus dem schon angegebenen Grunde nach
BET
u Kom. | vorwärts gerückt werden, und deshalb kommen der Anker und die
ie der | Feldmagnete mit gleichen Polen näher zusammen; in Folge dessen
| wird das Hauptfeld etwas geschwächt und damit auch die elektro-
| motorische Kraft. In Wirklichkeit ist die Erscheinung, die wir
| hier nur kurz andeuten und die man gewöhnlich als Rückwirkung
des Ankers bezeichnet, nicht so einfach, aber es würde den Rahmen
tunduktion dieses Buches überschreiten, genauer darauf einzugehen. Zudem ist
Dieser die gesammte Rückwirkung des Ankers bei guten Dynamomaschinen
sehr klein und oft geringer als 5°, der ganzen elektromotorischen
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50
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Fig, 58.
Kraft, Bei schlecht konstruirten Maschinen kann sie grösser werden,
wie man aus Fig. 58 sieht, welche die innere Charakteristik einer
Gramme’schen Dynamomaschine nach der Untersuchung von Marcel
Deprez darstellt.
Das Verhalten der Dynamomaschine lässt sich am besten an
solchen Maschinen untersuchen, welche besonders erregt werden.
Esson hat sehr sorgfältige Versuche hierüber angestellt, welche in
„Electrical Review“, April 1884, veröffentlicht sind. Die untersuchte
Maschine war eine vom Phönix-Typus mit Pacinotti’schem Anker.
Sie wurde besonders erregt und lief mit einer konstanten Geschwin-
digkeit von 1600 Umdrehungen in der Minute. Der Strom, welcher
durch den Anker ging, wurde mittelst eines Rheostaten variirt. Die
Gerade E (Fig. 59) stellt die innere elektromotorische Kraft dar,