124 Fünftes Kapitel.
Diese Formel lässt sich graphisch darstellen. Es möge in Fig. 65
OA die Stromstärke bedeuten, bei der sich der Motor nahezu mit
normaler Geschwindigkeit ohne äussere Arbeitsleistung dreht, und OH
die elektromotorische Kraft E der Elektrieitätsquelle, die für alle
Bedingungen konstant sein soll. Es würde dies praktisch der Fall
sein, wenn die Stromquelle eine selbstregulirende Dynamomaschine
oder eine Akkumulatorenbatterie von sehr geringem innern Wider-
stande wäre. Der Flächeninhalt des Rechtecks OA@H stellt die
Leistung dar, welche aufzuwenden ist, damit der Motor mit normaler
Geschwindigkeit läuft, wenn keine äussere Arbeit geleistet wird.
Hat der Motor Nebenschluss- oder gemischte Wicklung für konstante
Geschwindigkeit, so ändert sich seine Feldstärke nicht erheblich,
wenn äussere Arbeit geleistet wird, und der Flächeninhalt des Recht-
P_H _@ F
|
R
LE KK
M
s
No AB D
Fig. 65.
ecks OAGH stellt annähernd den innern Energieverlust des Motors
für alle Bedingungen dar. Wir ziehen nun die Gerade OR so, dass
die trigonometrische Tangente des Winkels, den sie mit der Ab-
scissenachse einschliesst, gleich dem gesammten elektrischen Wider-
stande des Motors ist. Die Linie SA stellt alsdann den Verlust an
elektromotorischer Kraft dar, welcher der Stromstärke OA entspricht,
und MD ist der Verlust, welcher der Stromstärke OD entspricht
u.8.w. Wir verlängern ferner OD über O hinaus um die Strecke
5A bis N und vervollständigen das Rechteck ON PH (dessen Seiten
in der Figur punktirt sind). Der Flächeninhalt dieses Rechtecks ist
offenbar gleich E Wy und nach Gleichung (29) gleich (E—e)?. In
Folge dessen arbeitet der Motor, wenn wir ihn so belasten, dass
seine elektromotorische Gegenkraft e= HL ist, mit dem maximalen
wirthschaftlichen Wirkungsgrad. Die an der Motorwelle verfügbare
* ot
E >