Mechanisch regulirte Motoren. 135
einem Vortrage über Elektromotoren und deren Regulirung!) einige
Angaben über die zuerst angeführte Anordnung gegeben. Sie sagen:
„Die Methode der gänzlichen Unterbrechung der Energiezufuhr ist
deshalb sehr mangelhaft, weil die Energiezufuhr immer vollständig
aufhört, während sie nur im gleichen Verhältnis, wie die Belastung
abnehmen sollte. Die Regulirung des Motors ist in Folge dessen
eine spasmodische, wie die eines Gasmotors, der an demselben Uebel-
stand leidet; auch hier tritt entweder die gesammte Gasmenge ein
oder sie ist völlig abgesperrt. Ein solcher spasmodischer Regulator
besteht in seiner einfachsten Form aus einem rotirenden Quecksilber-
behälter, in dessen Mitte von oben ein Draht hineinragt; bei lang-
samer Geschwindigkeit des Motors taucht der Draht unter den Queck-
silberspiegel und schliesst so den Stromkreis des Motors; bei zu-
nehmender Geschwindigkeit jedoch nimmt die Oberfläche des Queck-
silbers eine parabolische Form an und sinkt in der Mitte soweit,
dass der Kontakt zwischen Draht und Quecksilber unterbrochen wird.“
An einer spätern Stelle sagen die Erfinder: „Die erste Neuerung,
die wir an dieser Regulirungsweise vornahmen, bestand darin, dass
wir den spasmodischen Regulator durch einen periodischen ersetzten.
Bei dem letztern ist die Zufuhr der Energie keinen Augenblick
unterbrochen, aber sie ist während der verschiedenen Phasen einer
Umdrehung eine verschiedene. Der Zeitraum, in dem dem Motor
während einer Umdrehung mehr oder weniger Energie zugeführt
wird, ist ausschliesslich durch die von ihm zu leistende Arbeit be-
stimmt. Unser periodischer Regulator unterscheidet sich deshalb
von dem spasmodischen in derselben Weise, wie ein guter Dampf-
maschinenregulator von dem bei Gasmotoren üblichen. Die im Fol-
genden beschriebene Anordnung ermöglicht eine solche Regulirung:
Die Bürste A (Fig. 66) schleift auf dem rotirenden Stücke BK, dessen
eylindrische Oberfläche aus zwei leitenden Theilen besteht, die mit
einander durch einen Widerstand verbunden sind. Die Bürste A
kann sich unter Einwirkung der Regulatorkugeln auf dem Cylinder BK
entlang bewegen. Wenn sie das Kontaktstück B berührt, so empfängt
der Motor den Strom direkt; liegt sie jedoch an Kan, so muss der
Strom seinen Weg durch den zwischen B und K eingeschalteten
Widerstand nehmen und erfährt so eine Schwächung. Entfernen sich
!) Journal of the Society of Telegraph Engineers and KElectricians,
Bd. 12, No. 49.