Full text: Elektrische Kraftübertragung

   
144 Sechstes Kapitel. 
Feld wird also auch etwas schwächer. Hieraus folgt eine weitere 
Abnahme der Geschwindigkeit und damit eine weitere Schwächung 
des Feldes; dieses Spiel setzt sich solange fort, bis der Anker still 
steht. In diesem Augenblick wird der magnetisirende Einfluss der 
direkten Windungen, der in der entgegengesetzten Richtung wie der 
der Nebenschlusswindungen wirkt, allein zur Geltung kommen und 
den Magnetismus der Schenkel umkehren. Diese Anordnung hat 
also das Bestreben, die Richtung der Bewegung umzukehren, und so 
bringt eine kleine Zunahme der Belastung den Anker nicht allein 
zum Stillstande, sondern sie lässt ihn sogar rückwärts laufen. Wann 
diese Rückwärtsbewegung eintritt, hängt lediglich von dem Verhältnis 
der magnetisirenden Kräfte der beiden gegen einander wirkenden 
Wicklungen ab. S. 
In einer spätern Abhandlung, die Ayrton und Perry der 
Physical Society am 26. Mai 1888 vorlegten, wird behauptet, man 
könne die Motoren für konstanten Strom selbstregulirend machen, 
indem man die direkten Windungen auf dem Feldmagnet ganz fort- 
lässt und in den Ankerstromkreis eine Akkumulatorenbatterie ein- 
schaltet, deren elektromotorische Kraft den Strom verstärkt. Auch 
mit diesem System sind praktische Versuche nicht gemacht worden, 
doch lassen sich gegen dasselbe ähnliche Einwände erheben, wie 
gegen die erste Methode. Motoren für konstante Stromstärke finden 
ausschliesslich in den Vereinigten Staaten in Stromkreisen für Bogen- 
lampen Verwendung, aber alle sind mit einer Vorrichtung ausgerüstet, 
vermöge der bei Aenderung der Belastung entweder die Bürsten 
verstellt werden, oder die erregende Kraft verändert wird. Der Ver- 
such, eine Selbstregulirung derartiger Motoren ohne solche Vor- 
richtungen zu bewirken, dürfte sehr wenig Aussicht auf praktischen 
Erfolg haben. 
Eine vom Verfasser ersonnene Anordnung, die die Bedingung 
der konstanten Geschwindigkeit etwas besser zu erfüllen scheint, ist 
in Fig. 68 abgebildet. A ist der Anker eines Hauptstrommotors; er 
sitzt auf derselben Achse mit einem zweiten Anker a einer kleinern 
Hauptstrommaschine. Letztere hat nur den Zweck, Strom zur 
Schwächung der Feldmagnete des Motors zu liefern. Der Haupt- 
strom magnetisirt diese, indem er sie in der Richtung von B nach 
C umfliesst, der Hülfsstrom der Dynamomaschine fliesst in der 
Richtung von f nach g und hat das Bestreben, die Feldmagnete zu 
schwächen. be stellt die Wicklung der Feldmagnete der Dynamo- 
      
   
  
    
  
     
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
     
 
	        
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