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Sechstes Kapitel.
Verfasser hatte Gelegenheit, die Richtigkeit dieser Theorie zu
prüfen. Er benutzte die elektrische Kraftübertragung, um die Modell-
werkstätte einer Maschinenfabrik mit Energie zu versorgen, da eine
“ I mechanische Uebertragung in diesem Fall ausgeschlossen war. Die
111 für die Holzbearbeitungsmaschinen einschliesslich der Band- und
NEUE Kreissägen nöthige Energie ist in dieser Werkstätte natürlich zu
verschiedenen Zeiten äusserst verschieden, und es war von der
grössten Wichtigkeit, die Hauptwelle, von der die einzelnen Werk-
zeugmaschinen durch Riemen betrieben wurden, auf konstanter
Umdrehungsgeschwindigkeit zu halten. Dies wurde durch die
soeben beschriebene Methode erreicht. Als Generator diente eine
Bürgin’sche Dynamomaschine, die von der Hauptmaschine in
einem andern Theile der Fabrik mit konstanter Geschwindigkeit an-
trieben wurde; der Motor war gleichfalls eine Bürgin’sche Dynamo-
maschine, aber für niedrigere Spannung gewickelt. Der Unterschied
zwischen den beiden Charakteristiken OE und Oe (Fig. 69) war
bedeutend, und um zwei Punkte C, und C zu finden, für die die
Bedingung CA=BD galt, musste die Neigung der Graden OR
durch Einschaltung eines Widerstandes in den Stromkreis ver-
grössert werden.
Diese Einrichtung brachte allerdings einen kleinen Energiever-
lust mit sich, aber sie war keineswegs ein Fehler des Systems. Es
lag dies einfach daran, dass man gezwungen war, zwei zufällig vor-
räthige Dynamomaschinen zu benutzen. Wenn die Maschinen eigens
zu diesem Zweck konstruirt wären, hätte man keinen Widerstand
einzuschalten brauchen. :
Ferner ist diese Methode, bei elektrischen Kraftübertragungen
die Geschwindigkeit des Motors konstant zu halten, sehr häufig
von C. E. L. Brown in verschiedenen Anlagen der Maschinen-
fabrik Oerlikon angewandt worden. Durch sorgfältige Konstruktion
der Dynamomaschinen hat es Brown erreicht, dass die grössten
Schwankungen des Motors bei Leerlauf und voller Belastung nur
2%), betrugen.
Gleich gute Erfolge hat in dieser Hinsicht auch v. Dolivo-
Dobrowolsky bei einer Kraftübertragungsanlage in den Werkstätten
der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft zu Berlin erzielt. Die
Selbstregulirung ist hier bei den grössten Schwankungen in der
Belastung so vollkommen, dass sie als bester Beweis für die Richtig-
keit der oben angeführten Theorie dienen kann. Die Anlage be-