Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
166 Siebentes Kapitel. 
der Entfernung, auf welche die Energie zu übertragen ist. Denn 
wollte man den Widerstand der Leitung dadurch herabsetzen, dass 
man den Querschnitt vergrösserte, so würde das Anlagekapital so 
gross werden, dass sich die elektrische Kraftübertragung wirthschaft- 
lich nicht mehr lohnte. Man muss folglich mit Zunahme der Ent- 
fernung die Spannung vergrössern und gelangt alsdann bald an die 
Grenze, wo man keine Gleichstrommaschinen wegen ihres Kom- 
mutators mehr anwenden kann. Denn die Oberfläche des Kom- 
mutators muss nothwendigerweise blank sein, damit der Strom zu 
den Bürsten gelangen kann; bei höhern Spannungen sind daher Kurz- 
schlüsse zwischen den einzelnen Segmenten unvermeidlich. Maschinen, 
die ohne besondere Vorsichtsmaassregeln, aber mit Sorgfalt gebaut 
sind, lassen sich noch ohne Gefahr bis zu 2000 und selbst 3000 Volt 
  
Fig. 74. 
gebrauchen. Wendet man besondere Konstruktionen an und isolirt 
den Anker und Kommutator vollständig von der Achse, die Feld- 
magnete von der Grundplatte und diese wieder vom Fundament, so 
kann man bei ganz sorgfältiger Ausführung selbst noch höhere Span- 
nungen mit Gleichstrommaschinen erzielen. Aber in Folge davon 
werden auch die Kosten wieder höher, und man kommt trotzdem 
nie zu solchen Spannungen, wie man sie ohne Schwierigkeit mit 
Wechselstrommaschinen erreicht. Diese besitzen überhaupt keinen 
Kommutator und brauchen nicht einmal mit hoher Spannung zu 
arbeiten, da man die Spannung mittels Transformatoren beliebig 
steigern oder herabsetzen kann. 
Im Folgenden wollen wir die Theorie der Wechselstrommaschine 
kurz darlegen. Ein ideales Bild derselben haben wir in Pig, 15 
gegeben, die hier wieder reprodueirt werden möge. Die elektro- 
       
  
   
   
   
     
  
   
   
    
  
     
    
   
   
  
  
  
  
 
	        
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