Phasenverschiebung. 175
anliegt, zeigt also die effektive Spannung an, welche die Maschine
auf die Spule B ausüben muss, um der Selbstinduktion das Gleich-
gewicht zu halten. Ausserdem muss die Maschine aber noch den
Strom für die Lampen erzeugen. Da diese nur einen Leitungs-
widerstand darstellen, so hat die Spannung und der Strom der
Lampen gleiche Phase, und für ihre gegenseitige Abhängigkeit gilt
das Ohm’sche Gesetz. Ist die Spannung E, aufzuwenden, um
einen Strom von der Stärke Z durch den Widerstand w zu schicken,
so haben wir
E,=wl
und |
e,„ = wi;
diese Spannung liest man am Spannungsmesser v, ab. In dem
Diagramm ist die maximale Spannung der Lampen durch die hori-
zontale Linie O E,, dargestellt. Neben der Spannung OE,„ hatte
die Maschine aber noch die Spannung O FE, zu liefern: setzen wir
beide mittels des Kräfteparallelogramms zusammen, so erhalten wir
OE als die maximale Gesammtspannung, welche die Maschine auf
den Stromkreis ausüben muss. Der Radius Vektor der Spannung OE
passirt nun die vertikale Lage vor dem Radius Vektor der Strom-
stärke, da beide sich im Sinne des Uhrzeigers drehen, d.h. das
Maximum der Stromstärke fällt nicht mit dem Maximum der Span-
nung zusammen; ihre Phasen sind gegeneinander um den Winkel 9
verschoben, der deshalb der Winkel der Phasenverschiebung oder
schlechthin Phasenverschiebung genannt wird.
Nach unserer Annahme verzehrt die Spule B keine Energie,
diese wird vielmehr ausschliesslich in den Lampen verbraucht; die
Leistung ist daher
In dem Diagramm wird die Leistung demnach durch die halbe
Fläche des schraffirten Rechtecks dargestellt. Hätten wir statt der
maximalen Werthe die effektiven aufgetragen, so würde die Leistung
durch die ganze Fläche des Rechtecks ausgedrückt. Da
OE,=0E.eosg,
so haben wir auch