194 Achtes Kapitel.
Resultat ist verschieden, je nachdem die Maschine als Generator
oder als Motor verwandt wird, wie sich leicht aus den folgenden
Figuren ergiebt.
In Fig. 85 sind N, S die Magnetpole eines Wechselstromgene-
rators, die in Wirklichkeit auf einem Kreise angeordnet sind, hier
jedoch der Bequemlichkeit wegen in einer Geraden gezeichnet wur-
den. Das zu betrachtende Stück A des Ankers bewegt sich also in
der Figur geradlinig, und zwar von links nach rechts, wie der Pfeil
andeutet. Die schraffirten Rechtecke B, C und D sind Querschnitte
durch den Wicklungsraum der verschiedenen Ankerspulen. Wie die
Windungen jeder Gruppe und die verschiedenen Spulen unter ein-
ander verbunden sind, kommt für unsere Betrachtung nicht in Frage,
wenn nur der Strom in allen Leitern derselben Gruppe in derselben
Richtung und in den Windungen der benachbarten Gruppe im ent-
gegengesetzten Sinne fliesst, wie es bei jeder Wicklungsmethode der
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Fig. 85.
Fall sein muss. Die einzelnen vom Strome durchflossenen Leiter
wirken alsdann zusammen gerade so, wie eine breite Stromschicht,
die in den Wicklungsräumen B, C, D abwechselnd auf den Beob-
achter zu und von ihm wegfliesst; im ersten Falle ist die Strom-
richtung in der Figur durch ©) (Pfeil von vorn gesehen), im andern
durch © (Pfeil von hinten gesehen) bezeichnet.
Ist die Phase des Stromes gegen die der elektromotorischen
Kraft nach rückwärts verschoben, so erreicht die Stromstärke ihren
maximalen Werth erst, nachdem der Mittelpunkt jeder Gruppe die
Mitte des Polschuhes passirt und der Anker die in der Figur ange-
gebene Stellung eingenommen hat. In dieser Lage üben alle Leiter,
die schon den Polrand überschritten haben, einen entmagnetisirenden
Einfluss auf das Feld aus. Diese Wirkung wird einerseits ‚verstärkt,
je mehr Leiter an dem Polrande vorbeikommen, anderseits aber ge-
schwächt, da die Stromstärke fortwährend abnimmt. Ist diese gleich
Null, bevor alle Leiter an dem Rande des folgenden Polschuhes vor-