Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
204 Achtes Kapitel. 
eilt, das Feld des Motors, und zwar um so mehr, je grösser die 
Phasenverschiebung ist. Daraus folgt, dass die Rückwirkung des 
Ankers bei einem Motor nur günstig wirkt, da sie bei zu starker 
Erregung das Feld schwächt, während bei einem zu schwach erregten 
Motor der umgekehrte Fall eintreten kann. Im Interesse der Sicher- 
heit und des Wirkungsgrades der Anlage ist es daher am besten, 
mit der Spannung über jenen Werth hinauszugehen, den die Theorie 
als günstigsten vorschreibt. Denn nimmt sie unter diesem Werthe 
weiter ab, so wächst die Stromstärke bis zu einem kritischen Punkte 
an, dessen Ordinate die Kurve (Fig. 90) noch berührt, aber nicht 
mehr schneidet. Gehen wir noch weiter mit der erregenden Kraft 
  
  
300 / 
  
  
200 \ N 
  
mmere — 
A 
Ba 
  
A 
7100 
  
  
  
  
  
  
  
  
2000 ° ‚21000 
Dolt —> 
Fig. 90. 
  
hinunter, so treffen die Ordinaten die Kurve gar nicht mehr, d.h. 
der Motor kann unter jenen Bedingungen nicht mehr laufen und 
kommt zu Ruhe. Dasselbe tritt ein, wenn die elektromotorische 
Kraft etwas unterhalb des kritischen Punktes liegt und die Belastung 
des Motors gelegentlich vergrössert wird. Da auf dem rechten Aste 
der Kurve kein kritischer Punkt vorhanden ist, so wählt man am 
besten die erregende Kraft etwas grösser, als dem theoretisch gün- 
stigsten Werthe entspricht, da alsdann eine kleine Aenderung der er- 
regenden Kraft oder der Belastung der Anlage keinen Schaden bringt. 
Von besonderer Wichtigkeit ist die Frage, welche Ueberlastung 
man einem Motor zumuthen kann, ohne dass er aus dem Tritt fällt. 
Denn bei den Kraftübertragungsanlagen lässt sich die Belastung der 
 
	        
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