Einleitung. 13
Stromkreis, aus dem man manche Pferdekraft entnehmen kann, wird
gleichzeitig und ebenso passend dazu verwendet, um den Strom für
die Bewegung einer Nähmaschine oder eines andern kleinen Haus-
geräths zu liefern.
Endlich wird die elektrische Kraftübertragung vielfach zum
Transport von Personen und Gütern angewandt. Wir haben bereits
oben einige elektrische Bahnen erwähnt, bei denen ein Wasserfall
die ursprüngliche Energiequelle bildet, die alsdann auf elektrischem
Wege übertragen wird; aber auch in den Fällen, wo die Energie
durch - Verbrennung von Kohle gewonnen wird, hat ihre elektrische
Uebertragung oft mancherlei Vortheile. Für Strassenbahnen, die
nur dem Güterverkehr dienen, kann man freilich auch Seilüber-
tragung oder kleine Lokomotiven anwenden, doch sind beide Metho-
den dem elektrischen Betriebe unterlegen. Wer die elektrische Bahn
in den belebten und krummen Strassen der Stadt Boston beobachtet
hat, wird zugeben, dass keine andere Betriebsart einen so ungeheuern
Verkehr ebenso leicht bewältigt wie die elektrische, ganz abgesehen
davon, dass die Anlage einer Seilbahn mitten in der Stadt grosse
Kosten und viele technische Schwierigkeiten verursachen würde und
dass bei einer Dampfbahn Schmutz und Lärm nicht zu vermeiden
wären. Die elektrischen Bahnen können dagegen ohne Gefahr starke
Krümmungen besitzen, und die Geschwindigkeit ihrer Wagen lässt
sich stets den Umständen anpassen; dabei beanspruchen sie einen
geringern Raum als’ die Wagen der Pferde- oder Dampfbahn, was
in belebten Strassen nicht zu unterschätzen ist. Den einzigen Nach-
theil der elektrischen Bahnen bildet die oberirdische Stromzufuhr,
die für den städtischen Verkehr manche Unzuträglichkeiten im Ge-
folge hat und die bisher von vielen Stadtbehörden für Linien im
eigentlichen Stadtgebiet nicht zugelassen wird. In solchen Fällen
leitet man deshalb den Strom mittelst eines unterirdischen Leiters
zu, der unter der Fahrbahn in einem Kanal gebettet liegt, oder man
nimmt den Strom aus Akkumulatoren, die im Wagen mitgeführt
werden.