Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
Neuntes Kapitel. 
bleibt die Kraftrichtung unverändert. Dies findet auch bei weiterm 
Fortschreiten des Feldes statt; die Kraft sucht die Windung stets 
im Sinne des Uhrzeigers zu drehen und lässt sie der Bewegung des 
Feldes folgen. Was wir hier für eine Ankerwindung bewiesen haben, 
gilt augenscheinlich auch für alle übrigen. Die Gesammtwirkung 
besteht also darin, dass dem Anker ein kräftiges, im Sinne des 
Uhrzeigers wirkendes Drehungsmoment ertheilt wird. 
Diese allgemeine Darstellung giebt eine genügende Erklärung 
dafür, wie das Drehungsmoment bei dem Anker eines Drehstrom- 
motors zu Stande kommt; für eine genaue Bestimmung desselben 
reicht sie jedoch nicht aus, da sie einen sehr wichtigen Faktor, näm- 
lich die Rückwirkung des Ankers, unberücksichtigt lässt. Die ge- 
brochenen Linien, welche den Verlauf der Feldstärke in Fig. 102 dar- 
stellen, entsprechen natürlich nur dann der Wirklichkeit, wenn die 
Ströme in den Spulen A und B allein das Feld erzeugten. Wir 
sahen jedoch, dass auch in den Ankerdrähten Ströme verlaufen, die 
nothwendiger Weise die Vertheilung und die gesammte Stärke des 
Feldes beeinflussen müssen. Wenn diese Wirkung auch eigentlich 
nur eine sekundäre ist, so darf sie doch nicht unberücksichtigt 
bleiben; jede Theorie der Drehstrommotoren, welche die Rückwirkung 
des Ankers vernachlässigt, muss zu falschen Schlüssen führen. 
Wollten wir die Untersuchung über den Einfluss der Anker- 
ströme ganz allgemein, d.h. für ein Feld von beliebiger Vertheilung 
und Geschwindigkeit, durchführen, so würden wir zu sehr ver- 
wickelten mathematischen Ausdrücken gelangen, die für praktische 
Zwecke keinen Werth hätten. Wir begnügen uns daher mit einer 
angenäherten und einfachen Lösung der Aufgabe, wobei wir von der 
Annahme ausgehen, dass die in Fig. 101 dargestellte gebrochene 
Linie durch eine Sinuslinie zu ersetzen ist, die mit konstanter Ge- 
schwindigkeit fortschreitet. Diese Voraussetzung entspricht ziemlich 
den Thatsachen. Denn einmal können die scharfen Ecken der ge- 
brochenen Linie nicht auftreten, wenn sich zwischen dem Magnet- 
ring und dem Anker ein Luftzwischenraum befindet. Sodann muss, 
da rings um den Anker herum geschlossene Windungen angebracht 
sind, jede Veränderung der Feldstärke (abgesehen von der Ver- 
änderung, die von dem gleichmässigen Fortschreiten des Feldes her- 
rührt) sofort in den Ankerdrähten Ströme erzeugen, die dieser 
Aenderung entgegenwirken; in Folge dessen werden die Maxima 
ausgeglichen und die scharfen Ecken abgerundet. Dass die Anker- 
  
  
  
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