Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
242 Neuntes Kapitel. 
Aus der oben aufgestellten Gleichung ergiebt sich, dass die 
Geschwindigkeit dem Verhältnis von O0, zu OB proportional ist. 
Nun ist O0 I, proportional OA und dieses wieder gleich BC, sodass 
die trigonometrische Tangente des Winkels & ein Maass für die 
Geschwindigkeit wird. Es ist hierbei nicht zu vergessen, dass die 
Maschine, von deren Geschwindigkeit wir sprechen, als Generator 
bei kurz geschlossenem Ankerkreise durch Riemen angetrieben wird. 
Eine niedrige Geschwindigkeit in diesem Sinne entspricht einer ge- 
ringen Schlüpfung und einer hohen Geschwindigkeit des Motors, 
und umgekehrt. Die Beziehung zwischen Geschwindigkeit und 
Drehungsmoment ist jetzt leicht aus der Zeichnung ersichtlich. 
Erstere ist der Tangente des Winkels %, letzteres dem Inhalt des 
Dreiecks O CB proportional. Ist die Geschwindigkeit Null (bei 
synchronem Gang des Motors), so ist auch der Inhalt des Dreiecks 
Null, der Motor liefert also kein Drehungsmoment. Für eine sehr 
niedrige Geschwindigkeit (bei geringer Schlüpfung des Ankers) ist 
das Dreieck schmal und das Drehungsmoment klein. Vergrössern wir 
die Geschwindigkeit (mit andern Worten die Schlüpfung des Ankers), 
so wächst das Drehungsmoment bis zu seinem höchsten Werthe, den 
es für 9—=45° erreicht. Eine weitere Erhöhung der Geschwindig- 
keit verringert den Inhalt des Dreiecks und damit das Drehungs- 
moment, und zwar um so mehr, je stärker die Geschwindigkeit an- 
steigt. Damit der Motor einen stabilen Gang einhält, muss daher 
die Schlüpfung so gross sein, dass die zugehörigen Werthe von @ 
zwischen O und 45° liegen. Wäre sie grösser, so würde eine ge 
ringe Zunahme der Belastung den Motor in einen Zustand bringen, 
in dem das von ihm ausgeübte Drehungsmoment kleiner als zuvor 
ist; der Motor würde daher stehen bleiben. Ist anderseits die 
Schlüpfung so gering, dass 9 beträchtlich kleiner als 45° ist, so ge- 
räth der Motor bei Zunahme der Belastung in einen Zustand, in dem 
auch das Drehungsmoment grösser ist; er wird sich also ohne Gefahr 
in die Höhe arbeiten. Kann der Motor daher überhaupt die Belastung 
durchziehen, so wird er sich von selbst so einreguliren, dass 9<45° 
wird; beim Anlaufen ist er jedoch nothwendigerweise in einem 
unstabilen Zustande, da @>45° ist. Der Motor nimmt demnach 
sehr schnell eine solche Geschwindigkeit an, dass die Bewegung des 
Feldes und die des Ankers nahezu synchron werden, während das 
Drehungsmoment anfangs bis zu einem Maximum für 9—=45° an- 
steigt und dann auf den Werth abfällt, der der Belastung entspricht. 
  
  
    
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