Magnetische Streuung.
zu achten, dass die magnetische Streuung möglichst klein bleibt.
Es ist also der Luftzwischenraum ö so eng zu wählen, wie es die
freie Bewegung des Ankers nur irgend gestattet, und die Bohrungen
für die Anker- und Feldmagnetstäbe sind möglichst nahe an der
Oberfläche anzubringen.
Nun ist der Winkel » nicht konstant, sondern hängt von der
Geschwindigkeit N ab. Unter normalen Bedingungen ist allerdings N
und folglich auch % klein. Die Schwächung des Drehungsmoments,
die durch die magnetische Streuung bewirkt wird, kommt daher
wenig in Frage, wenn der Motor seine normale Geschwindigkeit er-
reicht hat. Aber beim Angehen, wo N=N, ist, hat der Winkel w
einen grossen Werth, folglich cos?» einen sehr kleinen. Die mag-
netische Streuung setzt deshalb das Drehungsmoment des Motors,
besonders beim Angehen, in einem Grade herab, der von dem Be-
trage der Grössen og und Z abhängt. Mit Rücksicht auf Formel (67)
ist g klein zu wählen, damit man eine hohe Stromstärke im Anker,
also ein grosses Drehungsmoment und einen hohen Wirkungsgrad
bei normaler Geschwindigkeit erhält. Anderseits wird aber ı gross,
wenn 9 klein ist, so dass das Drehungsmoment beim Angehen nur
gering sein kann. In der Praxis sucht man, wie schon auf $. 244
gezeigt ist, bei grössern Motoren diesen beiden Bedingungen, die
in gewissem Grade einander widerstreiten, dadurch gerecht zu
werden, dass man den Widerstand g beim Angehen gross wählt
und ihn nachher allmählich verkleinert, wenn der Motor die richtige
Geschwindigkeit angenommen hat.
Wir haben bisher stillschweigend vorausgesetzt, dass das resul-
tirende Feld B stets konstant bleibt. Dies ist jedoch augenschein-
lich in dem Falle unmöglich, der allein in der Praxis in Frage
kommt, wo die elektromotorische Kraft des zugeführten Stromes
konstant gehalten wird. Denn wegen der Selbstinduktion und des
Widerstandes der Feldmagnetwicklung nimmt bei wachsender Strom-
stärke nothwendiger Weise diejenige Komponente der Spannung der
Zuleitungen ab, die in gleicher Phase mit der Feldstärke B ist. In
Folge dessen ist das Gesammtfeld F nicht konstant, sondern wird
mit wachsender Stärke des zugeführten Stromes kleiner und bewirkt
somit weiter eine Verringerung des Drehungsmoments. Wir wollen
hierauf näber eingehen, jedoch der Einfachheit halber dabei zunächst
von der Hysteresis, den Wirbelströmen und den mechanischen Ver-
lusten absehen oder vielmehr für diese Verluste eine bestimmte
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