Full text: Elektrische Kraftübertragung

    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
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Elftes Kapitel. 
3% desselben; in der Zeichnung ist er der Deutlichkeit halber 
grösser gezeichnet. In der Praxis braucht man keine weitläufigen 
Rechnungen anzustellen, um die elektromotorische Kraft des Phasen- 
reglers genau zu bestimmen. Wir haben nur einen Rheostaten vor- 
zusehen, mit dem der Erregerstrom desselben verändert werden 
kann, und diesen so einzustellen, dass die Stärke des zugeführten 
Stromes ein Minimum wird. Eine Verstärkung oder Verringerung 
der Erregung wird eine Vergrösserung der Stromstärke zur Folge 
haben. Der Phasenregler kann durch eine kleine Dynamomaschine, 
die auf seiner Achse sitzt, erregt werden. Sein Antrieb erfolgt am 
besten vom Motor aus durch eine kleine Reibungskuppelung oder 
durch eine ähnliche Vorrichtung, die sich loslösen lässt, wenn der 
Synchronismus eingetreten ist. 
Nachdem wir so von unserer eigentlichen Aufgabe abgeschweift 
sind, um zu zeigen, wie Leitungen mit Wechselstrom ohne Phasen- 
verschiebung betrieben werden können, kehren wir wieder zu der 
Vergleichung der vier oben aufgezählten Systeme zurück. Die 
Grundlage bildet dabei die Uebertragung mittels Gleichstroms, und 
alle Systeme sollen bezüglich der Isolation der gleichen Anforderung 
gewachsen sein. Die Spannung zwischen zwei Leitern oder zwischen 
einem Leiter und Erde darf daher bei keinem System den für die 
Gleichstromanlage angenommenen Betrag überschreiten. Es wird die 
Kupfermenge bestimmt, die unter diesen Umständen für jedes System 
im Verhältnis zum Gleichstrom erforderlich ist. 
Wir betrachten zunächst eine Uebertragung mittels Einphasen- 
stroms. Die zu übertragende Energie ist der effektiven Spannung 
und die Beanspruchung der Isolation der maximalen Spannung pro- 
portional. Die effektive Spannung verhält sich daher zur Spannung 
des Gleichstroms wie 1:2. Da sich die Kupfergewichte umgekehrt 
wie die Quadrate der Spannungen verhalten, so wird die Anlage beim 
Betriebe mit Einphasenstrom doppelt soviel Kupfer erfordern, wie 
beim Betriebe mittels Gleichstroms. 
Die Uebertragung mittels Zweiphasenstroms in vier Leitungen 
kann als doppelte Uebertragung mittels Einphasenstroms aufgefasst 
werden und führt daher zu demselben Ergebnis. 
Die Fortleitung von Zweiphasenstrom in drei Drähten scheint 
auf den ersten Blick eine Ersparnis an Kupfer zu bedeuten, da der 
gemeinsame Draht nur Y2 mal soviel Strom fortzuleiten hat als 
jeder der beiden andern Drähte. Dies ist jedoch ein Trugschluss. 
     
  
  
	        
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