Full text: Elektrische Kraftübertragung

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
328 Zwölftes Kapitel. 
  
nung, die beim Zusammenarbeiten sämmtlicher Maschinen 14400 V 
beträgt, und in der Regulirung der Motoren auf konstante Ge- 
schwindigkeit. 
Die Gefahren einer so hohen Spannung mögen auf den ersten 
Bliek grösser erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Die Spannung 
hat einmal nur zu der Zeit, wenn die Anlage voll belastet ist, ihren 
höchsten Werth, und zum andern lassen sich die Leitungen leicht 
so führen, dass nirgends zwei Punkte von der ganzen Spannungs- 
differenz in gefährliche Nähe kommen. Die Maschinen und Leitungen 
müssen natürlich auf’s Sorgfältigste isolirt sein, und auch die Kon- 
struktion der Maschinen erfordert besondere Aufmerksamkeit. Der 
Ankerkern ist von der Achse isolirt; ferner ist die ganze Anker- 
wicklung mit Papier und gefirnisstem Zeug umgeben, damit keine 
Funken nach den Polschuhen überspringen können. Der Kom- 
mutator ist sorgfältig gearbeitet und mit Kohlenbürsten versehen, 
die Magnetwicklung besitzt hohe Isolation gegen das Maschinen- 
gestell. Die Maschinen selbst sind mit isolirenden Kuppelungen 
ausgerüstet und ruhen auf Tragbolzen, die in Porzellantöpfen ein- 
geschwefelt sind. Diese sind ihrerseits wieder in ein Fundament 
aus schlecht leitendem, glasirten Material eingebettet. Unter diesen 
Umständen bilden nur die Klemmen der Dynamomaschinen und 
Motoren Punkte von erheblicher Spannungsdifferenz, und zwar be- 
trägt sie bei erstern höchstens 1800 V und bei letztern erst 600 Y 
wenn sie 100 P liefern. 
Die Schwierigkeiten, die hier benutzten Hauptstrommotoren auf 
konstante Geschwindigkeit zu reguliren, sind im 6. Kapitel behan- 
delt. Im vorliegenden Fall hat man, um zunächst im Allgemeinen 
stabile Verhältnisse für die Motoren zu schaffen, die Turbinen und 
den rotirenden Theil der Dynamomaschinen möglichst leicht gewählt, 
sodass sie den Schwankungen im Energieverbrauch rasch folgen 
‚können und anderseits hat man die Motoren mit schweren Schwung- 
massen ausgerüstet. Zur feinern Regulirung der Motoren dienen je- 
doch Centrifugalregulatoren, die bei steigender Belastung Magnet- 
windungen ein- und im umgekehrten Fall ausschalten. Hierdurch 
soll verhütet werden, dass die Geschwindigkeitsänderungen bei Leer- 
lauf und bei voller Belastung !/, %/, überschreiten. 
Dass die Cie. de l’Industrie Electrique die Schwierigkeiten, 
die dies System bietet, überwunden hat, dafür sprechen verschiedene 
nach demselben ausgeführte und sicher arbeitende Anlagen. Wir 
 
	        
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