Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
   
Einheit der magnetischen Feldstärke. 3 
fläche bewegen kann, so hat dies das Bestreben, sich um den Draht 
zu dreben, aber eine dauernde Rotation kann nicht eintreten, da 
das obere Ende des Magnets sich im entgegengesetzten Sinne um 
den Draht zu drehen sucht. Wenn eine kurze, in ihrem Mittelpunkt 
aufgehängte Magnetnadel horizontal über dem Papier schwebt, so 
stellt sie sich tangential zu den Kraftlinien, also rechtwinklig zum 
Draht. Jeder Kreis von Eisenfeilspähnen muss als eine in sich ge- 
schlossene Kette kleiner Magnete betrachtet werden, und wenn wir 
einen Stahlring um den Draht legen würden, so würde dieser ein 
geschlossener Magnet werden. Nach seiner Entfernung würde er 
zwar keinen nach aussen wirkenden Magnetismus zeigen, da sich 
seine Moleküle alle mit entgegengesetzten Polen berühren; unter- 
brechen wir jedoch den Zusammenhang, indem wir den Ring an 
einer Stelle aufschneiden und der Länge nach strecken, so zeigen 
die getrennten Enden verschiedene Polarität. Legen wir statt eines 
vollständigen Ringes nur ein Segment eines solchen oder ein gerades 
Stahlstück rechtwinklig zu dem Draht hin, so werden beide nach 
ihrer Entfernung magnetische Eigenschaften zeigen. Wir lernen aus 
diesen Versuchen, dass es möglich ist, ein Stahlstück zu magneti- 
siren, wenn man in seiner Nähe und rechtwinklig zu seiner Längs- 
richtung einen elektrischen Strom vorbeigehen lässt. Alle diese Ver- 
suche gelingen ebenso gut bei einem gebogenen Draht; wenden wir 
eine Drahtrolle an, in die wir rechtwinklig zu ihrer Windungsebene 
ein Stahlstück bringen, so wird dessen Magnetismus bedeutender 
werden, als wenn wir nur einen einzigen geraden Draht anwenden. 
Fig. 6 giebt eine deutliche Vorstellung von den Kraftlinien, die 
eine kreisförmige, vom Strom durchflossene Windung umgeben. Die 
Zink- und Kupferplatte eines galvanischen Elements sind durch einen 
kräftigen, kreisförmigen Draht verbunden. Da alle Kraftlinien um 
den Draht im gleichen Sinne laufen, so folgt, dass der ganze innere 
Raum des Kreises mit einem Bündel von Kraftlinien angefüllt ist, 
die auf seiner Ebene senkrecht stehen. Ein freier Magnetpol würde 
deshalb in den Kreis in dem einen oder andern Sinne hineingezogen 
werden, je nach dem Zeichen des Pols und der Richtung des Stroms. 
Wird eine kleine Magnetnadel in dem Mittelpunkt aufgehängt, so 
wird sie sich rechtwinklig zur Ebene des Kreises stellen und die 
Richtung, in welcher der Nordpol sich bewegt, ist durch die folgende, 
von Ampere herrührende Regel bestimmt: Man denke sich eine 
menschliche Figur, welche mit dem Strom schwimmend nach der Nadel 
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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