56 Zweites Kapitel.
scheinung liegt darin, dass das Metall, wenn es Kraftlinien schneidet,
selbst der Sitz einer elektromotorischen Kraft wird, die rechtwinklig
zu der Bewegungsrichtung und den Kraftlinien wirkt. Kräftige
Ströme verlaufen alsdann parallel zu der Achse, und zwar aufwärts
auf der einen und abwärts auf der andern Seite derselben. In einem
massiven Ankerkern haben diese Ströme nur den Widerstand des
Metalls zu überwinden, und dieser ist wegen des grossen Querschnitts
äusserst gering. Die Ströme sind deshalb sehr stark und absorbiren
nicht allein viel Kraft, sondern schwächen auch den durch die In-
duktion in dem Kupferdraht hervorgerufenen Strom. Um dies zu
vermeiden, muss man die Masse des Kerns rechtwinklig zur Achse
zerschneiden und die Stücke möglichst gut von einander isoliren.
Dies kann entweder dadurch geschehen, dass man tiefe Einschnitte
in den Kern macht, oder dass man ihn aus dünnen Scheiben zu-
sammensetzt, welche von einander durch Papierscheiben und irgend
Fig. 17.
eine andere isolirende Masse getrennt sind. Die Doppel-T-Anker
werden jedoch heute nicht mehr viel bei Dynamomaschinen ver-
wendet, da sie durch vollkommenere Formen ersetzt sind, die wir
sogleich beschreiben werden. Bei kleinen Elektromotoren benutzt
man sie jedoch jetzt noch.
Fig. 15 ist noch für den Gebrauch derartiger Maschinen mit
Doppel-T-Anker als Motoren wichtig. Sie zeigt, dass die elektro-
motorische Gegenkraft eines solchen Ankers eine veränderliche Grösse
ist, welche von der Winkelstellung des Ankers abhängt. Wenn die
Köpfe des Doppel-T-Ankers den Polen der Feldmagnete gegenüber-
stehen, so liegt die Spule rechtwinklig zu den Kraftlinien, und die
elektromotorische Gegenkraft ist Null. Dies geschieht genau in dem
Momente, wenn die Bürsten gleichzeitig beide Platten des Kom-
mutators berühren und die Spulen deshalb kurz geschlossen sind.
Ein Strom, welcher durch den Motor geht, während er in dieser
Lage still steht, kann ihn nicht antreiben, und man sagt deshalb,
a ee en Tee ehe ne BERNIE ame Dec Te nem on nn TE