8 60, 61. Vertikalgalvanoskop. 125
kator selbst gar nicht gezerrt werde. Man prüft sodann, in welcher
Richtung die Nadeln durch den Strom einer kleinen Kette abgelenkt
werden, um später aus der Ablenkung sogleich die Richtung eines zu
prüfenden Stromes zu erkennen.
$ 61. Ein so empfindlicher Multiplikator wie der eben be-
schriebene ist nur zur Erkennung ganz schwacher Ströme geeignet.
Für stärkere Ströme hat man nach demselben Muster gebaute mit
geringerer Windungszahl. Handelt es sich nur um die Erkennung,
ob ein Strom vorhanden ist, welche Richtung er hat und höchstens
um eine rohe Schätzung seiner Stärke, so kann man sich häufig mit
viel einfacheren Instrumenten begnügen. Unter diesen erwähnen wir
zunächst das Vertikalgalvanoskop, ursprünglich für telegraphi-
sche Zwecke gebaut, aber vielfach von Elektrotherapeuten benutzt.
Ein Magnetstab ist um eine horizontale Axe drehbar, ein kleines
Uebergewicht an seinem untern Teil bewirkt, dass er vertikal steht;
eine etwaige Abweichung .aus dieser Lage (durch den Erdmagne-
tismus bedingt) kann durch Drehung eines kleinen, oberhalb des
Magnetstabs im Gehäuse angebrachten kleinen Magneten .mittels eines
oben angebrachten Knopfs ausgeglichen werden. Die Galvanometer-
windungen, innerhalb deren der Magnetstab sich drehen kann, stehen
gleichfalls vertikal, die Ablenkungen des Magnetstabes werden durch
einen vorn angebrachten ‚Zeiger, der vor einer Kreisteilung spielt,
sichtbar gemacht.
Ein solches Galvanoskop zeigt ebenso wie der Multiplikator an
1) ob überhaupt ein Strom vorhanden ist von einer Stärke, die aus-
reicht, eine wenn auch nur kleine Ablenkung zu bewirken. Je
empfindlicher das Instrument ist, desto kleiner kann diese geringste
Stromstärke sein. Für gewisse Aufgaben, z. B. die in $ 44 be-
schriebene Methode der Widerstandsmessungen, muss die Empfindlich-
keit eine genügend grosse sein, wenn die Messungen hinlänglich genau
werden sollen; — 2) die Richtung des Stroms, je nachdem der Aus-
schlag nach rechts oder nach links erfolgt; — es gestattet 3) eine
ungefähre Schätzung der Stromstärke.
Bei jedem Multiplikator ist die Empfindlichkeit am grössten in
der Nähe des Nullpunkts, nimmt aber, je weiter die Ablenkung nach
90° vorschreitet um so mehr ab. Diese Abnahme kann nicht be-
rechnet werden, da sie von den individuellen Verhältnissen eines jeden
Instruments abhängt. Es bleibt deshalb nichts übrig, als jedes In-
strument empirisch zu graduiren. Speziell für elektrotherapeutische
j
i
ee
3
En
ai
De
Br