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Kapitel VII.
Von der Stromdichte, den Zweigströmen und der Ver-
teilung des Stromes in nicht prismatischen Leitern.
$ 40. Es seien K, und K, zwei konstante und ganz gleiche
Ketten, L, und L, zwei Leiter aus derselben Substanz, jedoch sei L,
noch ein Mal so dick und noch ein Mal so lang, als L,. Dann ist
der Widerstand beider Leiter genau gleich, und wenn wir die Kette
K, durch den Leiter L, und die Kette K, durch den Leiter L,
schliessen, so muss die Stromstärke in beiden ganz gleich sein:
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Fassen wir nun einen Querschnitt des Leiters L, und einen Querschnitt
des Leiters L, ins Auge, so strömen durch beide in gleichen Zeiten
gleiche Elektrizitätsmengen. Aber diese Elektrizitätsmengen sind in
L, auf einen doppelt so grossen Querschnitt verteilt, als in L,, durch
die Flächeneinheit des Querschnitts fliesst also in L, noch ein Mal so
viel Elektrizität als in derselben Zeit in L,. Nennen wir nun die-
jenige Elektrizitätsmenge, welche in der Zeiteinheit durch die Quer-
schnittseinheit fliesst, die Stromdichte, so folgt daraus, dass bei
gleicher Stromstärke die Stromdichte umgekehrt proportional ist dem
Querschnitt:
DL
U
Der Begriff der Stromdichte ist für alle Wirkungen des Stromes,
welche in dem Leiter selbst vorgehen (und hierzu gehören alle physio-
logischen und therapeutischen Wirkungen des Stromes), ungemein
wichtig; denn es ist klar, dass es bei diesen Wirkungen nicht gleich-
giltig sein kann, ob eine und dieselbe Elektrizitätsmenge auf einen
grösseren oder kleineren Querschnitt verteilt ist. Im Gegenteil wird
die Wirkung des Stromes natürlich um so beträchtlicher sein müssen,