114 Sechstes Kapitel. Graphische Bestimmung des Spannungsabfalles.
und wir können mittels eines geeigneten Amperemalsstabes die
sekundäre Stromstärke aus der Länge B E bestimmen, beziehungs-
weise bei Aufzeichnung des Diagrammes BE der Stromstärke
entsprechend eintragen. Nehmen wir zunächst an, dafs der
Leistungsfaktor bei verschiedenen Stromstärken der gleiche bleibt,
dann lälst sich die sekundäre Klemmenspannung mittels einer
Konstruktion nach Fig. 60 für alle Stromstärken leicht graphisch
bestimmen.
is sei in Fig. 66 OA der Stromvektor und Oo die Richtung
des Vektors der sekundären Klemmenspannung. Die Neigung der
Linie oI, auf welcher wir die Belastung in Ampere abmessen, ist,
0
Fig. 66.
wie früher erläutert, durch das Verhältnis von Widerstand und
Reaktanz gegeben. Wir beschreiben aus O als Mittelpunkt einen
Kreisbogen, dessen Radius gleich der Primär-Klemmenspannung ist.
Ziehen wir nun durch I eine Parallele zu 00, bis sie den Kreis
schneidet, und vom Schnittpunkt E eine Parallele zu Io bis sie Oo
schneidet, so finden wir den Punkt B, dessen Entfernung von O
die sekundäre Klemmenspannung gibt. Für einen kleineren Strom
I‘ finden wir in derselben Weise die Klemmenspannung OB’. Wie
aus dem Diagramm ersichtlich, steigt die Klemmenspannung mit
der Belastung. Es verhält sich also jetzt der Transformator ganz
anders als in dem Falle, wo die Belastung induktiv war. Wir
fanden dort, dafs bei Belastung Spannungsabfall eintritt, während
hier eine Steigerung der Spannung eintritt. Hätten wir im Dia-
sramm den Winkel p kleiner gewählt, so wäre, wie man sofort
sieht, auch diese Steigerung kleiner ausgefallen, und für einen