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Das Dynamometer. 121
Es frägt sich nun, ob das Amperemeter diesen oder einen
anderen Wert anzeigt. Alle zur Messung von Wechselströmen
verwendeten Instrumente beruhen entweder auf der elektro-
dynamischen ‚Wirkung oder der Hitzewirkung des Stromes. In
beiden Fällen ist die in jedem Augenblicke ausgeübte Wirkung
dem Quadrate der in diesem Augenblicke herrschenden Stromstärke
proportional. Alle auf diesem Prinzipe beruhenden Apparate
werden also in Bezug auf ihre Angaben bezw. die etwa vorhan-
denen Messungsfehler gleichwertig sein und wir brauchen die
Untersuchung nur für eine Art dieser Instrumente zu machen.
Das Resultat gilt dann für alle.
Zu diesem Zwecke wählen wir das gewöhnliche Webersche
Dynamometer. Die bewegliche Spule befindet sich, wie bekannt,
im Felde der feststehenden Spule und ist einer ablenkenden Kraft
ausgesetzt, welcher durch die Spannung einer Feder das Gleich-
gewicht gehalten wird. Diese ablenkende Kraft ist proportional
dem Produkte der Feldstärke und der Stromstärke, und da erstere
durch den Strom selbst erzeugt und diesem proportional ist, so
ist die in jedem Augenblicke wirksame ablenkende Kraft dem
Quadrate der in diesem Augenblicke flielsenden Stromstärke pro-
portional. Wenn wir es mit einem Gleichstrom, J,, ZU thun haben,
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so ist also die ablenkende Kraft dauernd gleich J 0 we wobei K
eine durch die Konstruktion des Instrumentes bestimmte Kon-
stante bedeutet. Die Gegenkraft der Feder ist ihrem Drehungs-
winkel D proportional, so dafs die Gleichung besteht
De 9%
woraus
PRSREEFNG 2 =.
FED
die bekannte Formel zur Bestimmung der Stromstärke aus der
Ablesung D.
Die Frage ist nun, ob die gleiche Formel zur Bestimmung
der effektiven Stromstärke bei einem Wechselstrom von ganz
beliebiger Kurvenform ohne Fehler verwendet werden kann.
Denken wir uns den Strom durch die Ordinaten einer Kurve als
Funktion der Zeit dargestellt. Wenn wir eine zweite Kurve
zeichnen, deren Ordinaten die Quadrate der ersten darstellen, so