Full text: Transformatoren für Wechselstrom und Drehstrom

  
  
  
  
  
  
  
  
130 Siebentes Kapitel. Messung von unregelmäfsigen Strömen. 
treten können. Die in Fig. 73 dargestellte Schaltung ist mit jener 
der Fig. 72 theoretisch gleichwertig; praktisch ist jedoch letztere 
vorzuziehen, da zwischen den beiden Spulen C und e nur eine 
ganz unbedeutende Potentialdifferenz herrscht, während in Fig. 73 
  
  
  
  
  
  
  
Fig. 73. 
zwischen diesen Spulen die volle Potentialdifferenz des Generators 
auftritt. In diesem Falle ist also ein Durchschlagen der Isolation 
zu befürchten. Die Schaltung Fig. 72 ist auch deshalb vorzuziehen, 
weil man, ohne die Isolation des Wattmeters anzustrengen, irgend 
eine seiner Klemmen an Erde legen und sich so gegen Unfälle 
bei Berührung des Instrumentes schützen kann. 
Bei Ableitung der Theorie des Wattmeters wurde betont, dals 
der Nebenschlufswiderstand im Vergleich zur Selbstinduktion des 
Instrumentes so grols ist, dafs man die Phasenverschiebung des 
Nebenschluls-Stromes als gleich O0 annehmen kann. Diese Be- 
dingung kann natürlich nie mit mathematischer Strenge erfüllt 
sein, denn die im Dynamometer gemessene mechanische Kraft 
beruht ja auf der Wechselwirkung zwischen Strom und Magnet- 
feld, und bedingt somit das Vorhandensein einer gewissen Selbst- 
induktion; aber bei sorgfältiger Ausführung des Instrumentes ist 
dieselbe so klein, dafs sie vernachlässigt werden kann. Es ist 
übrigens ganz leicht, für die Selbstinduktion des Instrumentes 
eine Korrektion einzuführen. 
Es sei Fig. 74 Oe die Klemmenspannung und Oi der Haupt- 
strom. Die Phasenverschiebung sei g, so dals 
2nwL 
  
wobei 2zwL die Reaktanz und W der Widerstand des Haupt- 
stromkreises ist. Die Energie ist Oi X Oa. 
 
	        
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