82 Fünftes Kapitel. Wirtschaftlicher Betrieb.
Unter jährlichem Wirkungsgrad versteht man: das Verhältnis
der gesamten während eines Jahres dem Transformator zugeführten
und entnommenen Arbeit.
Aus der obigen Tabelle geht hervor, dafs Konstruktion I in
Bezug auf den jährlichen Wirkungsgrad vorzuziehen ist. Aller-
dings ist diese Konstruktion ein wenig teuerer. Es stellen sich
dabei die Kosten für aktives Material auf M. 21,9 pro Kilowatt
gegen M. 20,9 bei Konstruktion II. Zu den Kosten für aktives
Material kommen noch die generellen Unkosten, Löhne und die
Kosten für den Kasten, die Klemmschrauben und der Fabrikations-
profit. Erfahrungsgemäls stellt sich der Preis des fertigen Trans-
formators auf das 24 bis 3fache der Kosten für das aktive Material.
Nehmen wir das 2,75fache als Mittelwert, so würde der Preis betragen
Bo Konshukton 0 22.020.020
Berrosiwkbon 2 .0..2000.000.. 20,860
Es ist also I um M. 40 teuerer als II. Dagegen ersparen
wir dabei jährlich 494 Kilowattstunden. Rechnet man den Selbst-
kostenpreis der Kilowattstunde im Elektrizitätswerk zu 15 Pf... 86
würde die Ersparnis an Arbeit jährlich rund M. 74 betragen, also
mehr als der Preisunterschied der beiden Transformatoren. Es
ist mithin klar, dafs auch in wirtschaftlicher Beziehung Konstruk-
tion I entschieden den Vorzug verdient. Wir können jetzt die
obigen Ergebnisse allgemein in folgende zwei Sätze zusammen-
fassen:
Der Transformator ist so zu konstruieren, dafs
bei Kraftlieferung das Eisen stark und das Kupfer mälsig bean-
sprucht wird. Stromwärme und Hysteresis sollen ungefähr
gleich sein;
bei Lichtlieferung das Eisen schwach und das Kupfer stark be-
ansprucht wird. Stromwärme soll gröfser sein als Hysteresis.
Natürlich muls im letzten Falle die Beanspruchung des Kupfers
immerhin noch in den durch Erwärmung und Spannungsabfall
gestellten Grenzen bleiben.
Konstruktiondetails. Die Figuren 41 bis 44 zeigen die
Einzelheiten der Konstruktion des oben berechneten Transforma-
tors für 11 Kwt. bei Luftkühlung bezw. 15 Kwt. bei Ölkühlung.')
') Die Zeichnung ist von Herrn Blau, einem Studierenden an der
technischen Hochschule Charlottenburg, angefertigt worden.