Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

Der magnetische Kreis. 141 
ständen in den Feldmagneten das Doppelte an Kraft und mehr ver- 
loren gehen. Da indessen der Umfang jedes der beiden Zweige 
geringer ist als wenn nur ein Kreis vorhanden wäre, so braucht man 
nicht ganz das Doppelte an Kupfer für die Wiekelungen, um keinen 
grösseren Verlust als bei einer Wickelung zu erhalten. In Fällen, 
wo mehrere magnetische Kreise erforderlich sind, wie bei vielpoligen 
Feldmagneten, ist es zuweilen zweckmässig, nur eine magnetisirende 
Wickelung zu verwenden und sie mit allen magnetischen Kreisen zu 
verketten; eine solche Anordnung zeigt Fig. 425. Es wäre sogar 
möglich, den magnetischen Kreis mehrere Male um den elektrischen 
Kreis zu schlingen. 
Streuung der magnetischen Linien. 
Wo immer ein magnetisches Potentialgefälle zwischen zwei 
Punkten besteht, wird auch eine gewisse Zahl von magnetischen 
Linien von einem zum anderen übergehen, ganz gleichgültig, welcher 
Art das zwischen ihnen liegende Medium ist. Wenn zwischen den 
Polen des Feldmagnetes einer Dynamomaschine ein hohes magnetisches 
Potentialgefälle aufrecht zu erhalten ist, werden magnetische Linien 
nicht nur durch den Anker gehen, sondern in grosser Zahl auch 
durch die Luft von Pol zu Pol, sie werden sich auch nach der Seite 
hin ausbreiten und so ein zerstreutes Feld bilden. 
Man muss nicht vergessen, dass die magnetische Zerstreuung 
von dem Feldmagnet einer Dynamomaschine nur insofern einen 
Energieverlust verursacht, als sie eine Vergrösserung der Zahl der 
Ampere-Windungen bedingt, damit die Stromdichte und damit das 
magnetische Potentialgefälle im Feldmagnet vermehrt wird. In den 
Fällen, wo der Widerstand der Feldmagnete im Vergleich zu anderen 
Theilen des magnetischen Kreises sehr gering ist, schadet die Streuung 
wenig. In den Feldmagneten der in den Fig. 377 und 425 dar- 
eestellten Wechselstrommaschinen ist die Streuung ganz erheblich, 
aber das ist ohne Bedeutung, so lange die erforderliche magnetische 
Potentialdifferenz zwischen den Polen ohne unverhältnissmässigen 
Aufwand an Erregerstrom aufrecht erhalten werden kann. 
Das Verhältniss der Anzahl Linien des gesammten Feldes zu 
der Zahl der nutzbar gemachten Linien nennt man den Zerstreuungs- 
coöfficienten und bezeichnet ihn mit v. In der folgenden Tabelle 
sind die Werthe von » für verschiedene AMaschinenarten an- 
gegeben. 
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