Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

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Einleitung. 3 
Der Feldmagnet — Magnet oder Elektromagnet — muss aus 
diesem Gruude gross, kräftig und richtig gebaut sein, mit derartig 
eestalteten Polen, dass die Kraftlinien in dem für den Anker be- 
stimmten Raume ausgenutzt werden. Das magnetische Feld und die 
magnetischen Eigenschaften des Eisens werden im Kapitel VI, die 
Grundgesetze des magnetischen Kreises mit Einschluss des Noth- 
wendigen über die baulichen Verhältnisse von Feldmagneten in den 
Kapiteln VO, VIII und XVI behandelt. 
Der Anker soll in dem magnetischen Felde sich drehen, während 
elektrische Ströme in seinen Kupferwindungen oder Leitern fliessen, 
und soll während dieser Drehung elektromotorische Kräfte erzeugen 
durch den Vorgang, den wir »Schneiden der magnetischen Kraft- 
linien« nennen. In vielen neueren Wechselstrommaschinen steht der 
Anker still, während der Feldmagnet sich dreht. Derjenige Theil 
soll Anker genannt werden, der, möge er nun sich drehen oder fest 
stehen, mit den Leitungen des äusseren Stromkreises verbunden ist, 
um ihnen Strom zu liefern, wenn die Maschine Strom erzeugt, oder 
Strom von ihnen zu empfangen, wenn sie als Motor dient. 
Wir wollen uns nun daran erinnern, dass zwischen einem Draht- 
leiter (der einen Theil eines Kreises bildet) und einem magnetischen 
Felde eine zweifache Wirkung stattfindet. 
Erstens: wenn der Drahtleiter kräftig durch das magnetische 
Feld so bewegt wird, dass er die magnetischen Kraftlinien schneidet, 
entstehen elektrische Ströme in dem Leiter; zur Bewegung ist 
mechanische Arbeit erforderlich. Dieser von Faraday entdeckte 
Vorgang wird als »magnetoelektrische Induction« bezeichnet. In 
jedem Falle bedingt die Induction oder Erzeugung der Ströme die 
Anwendung mechanischer Kraft und Verausgabung von Arbeit. 
Hierauf beruht die Dynamomaschine, wenn sie als »Stromerzeuger« 
benutzt wird. 
Zweitens: wenn der Drahtleiter, während er sich im magne- 
tischen Felde befindet, einen elektrischen Strom (aus beliebiger Quelle) 
fortführt, so erleidet er einen seitlichen Angriff, der ihn parallel mit 
sich selbst durch die Kraftlinien zu führen bestrebt ist, so dass er 
Kraft zu äussern und Arbeit zu leisten vermag. Diese umgekehrte 
Thätigkeit der erstgenannten bildet die Grundlage der Dynamo- 
maschine, wenn sie als »Triebmaschine« benutzt wird. 
Im ersten Falle wird eine mechanische Kraft zur Bewegung des 
Ankers gebraucht, im zweiten Falle wird durch die Drehung des 
Ankers eine Quelle mechanischer Kraft geschaffen. 
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