174 Kapitel IX.
Wirkungsgrad und ökonomischer Coöfficient der Dynamo-
maschinen.
Es sei die zum Betriebe einer Dynamomaschine aufgewendete
mechanische Arbeit bekannt. Man kann solche entweder unmittelbar
mittels eines »Transmissions- Dynamometers« messen, oder durch Auf-
nahme eines Indikatordiagrammes an der treibenden Dampfmaschine,
oder in gewissen besonderen Fällen, wenn die Feldmagnete auf
Drehzapfen gebracht oder durch ein Gegengewicht gehalten werden
können, eine ursprünglich. von Rev. F. J. Smith ausgeführte und
später von Deprez und Brackett beschriebene Methode anwenden,
nach der die mechanische Wirkung zwischen dem Anker und dem Feld-
magnete zur Bestimmung der zum Betriebe verwendeten Pferdekräfte
benutzt wird. Wenn wir nun die angewendete mechanische Leistung
kennen und die Leistung der Maschine, d. h. den Betrag an geleisteten
elektrischen Pferdekräften messen, so gibt die verbrauchte mechanische
Leistung, verglichen mit der entwickelten elektrischen Leistung, ein
Maass des »Wirkungsgrades« der Maschine. Es ist jedoch wohl fest-
zuhalten, dass ein Theil der entwickelten elektrischen Energie in der
Maschine selbst verbraucht wird, und zwar durch den unvermeidlichen
Widerstand des Drahtes im Anker, und bei selbsterregenden Maschinen
auch durch den Widerstand der Feldmagnetwickelungen. Man muss
deshalb zwischen dem gesammten Wirkungsgrad der Maschine und
dem nutzbaren Wirkungsgrad unterscheiden (vergl. 5. 101).
Für beide Verhältnisse müssen Mittel zur Bestimmung der
elektrischen Leistung der Maschine oder jedes Theiles ihres Strom-
kreises zu Gebote stehen.
Die Energie eines Stromes in der Secunde lässt sich ausdrücken,
wenn zwei Grössen bekannt sind: die Stromstärke in Ampere und
die Spannung zwischen den Endpunkten desjenigen Leiters, in dem
die zu bestimmende Energie aufgewendet wird. Die Stromstärke in
Ampere kann mittels eines guten Strommessers bestimmt werden,
die Spannung mittels eines Spannungsmessers. Das Produkt Volt
mal Ampöre ergibt die in jeder Secunde verausgabte elektrische
Energie in Einheiten der Leistung, d.h. in Watt. Da eine Pferde-
kraft gleich 736 Watt ist, so hat man die Zahl der Volt-Ampöre
(der Watt) durch 736 zu dividiren, um das Ergebniss in Pferde-
kräften zu erhalten. Ist # die Stromstärke in Ampere und e die
Spannung (Potentialdifferenz) in Volt, so ist die Leistung
1. 00 V
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